MOTÖRHEAD | SAXON
11.12.2015 - Berlin @ Max Schmeling Halle
Nun war es soweit, die Legende Lemmy und seine Band MOTÖRHEAD holten ihre ausgefallene Show in Berlin nach. Die Band kam, mit Unterstützung der NWOBHM Legende SAXON, in die ausverkaufte Max-Schmeling-Halle Berlin. GIRLSCHOOL konnten beim Ersatztermin leider nicht mit an Bord sein. Mit war es egal, ich wollte nur SAXON und MOTÖRHEAD sehen(manch andere nicht…Olaf). Pünktlich zum Einlass waren wir vor Ort und freuten uns mit mehreren 100 Leuten auf das bevorstehende Konzert. Die Halle füllte sich langsam und knapp 15 Minuten später wurde es laut, verdammt laut!
„It's a Long Way to the Top“ von ACDC heizte die Meute vor der Bühne und auf den Rängen ordentlich ein und dann wurde es Zeit für SAXON! „Battering Ram“ flog dem Hörer als erstes um die Ohren. Es folgten „Motorcycle Man“ und der Titeltrack der letzten Scheibe „Sacrifice“. Es war der Hammer! Biff und seine Jungs waren in Bestform. Ich habe SAXON ja bereits einige Male in Wacken gesehen aber in einer Halle machen sie noch mehr Spaß! Der Sound den Jacky Lee Man zauberte und Biff seine göttliche Stimme ließen mein Trommelfell flattern. Beim Song „747 (Strangers in the Night“ wurde mal kurz der Drummer gewechselt. Sven Dirkschneider machte Platz für Mikkey Dee. Sven Dirkschneider? Ja ihr lest richtig! Nigel Glockler konnte leider nicht spielen und wurde dadurch von Udo Dirkschneider's Sohn vertreten. Da soll mir noch mal einer sagen, Heavy Metal ist nur was für alte Säcke, am Arsch! Sven machte seine Arbeit verdammt gut und konnte Nigel mehr als würdig vertreten und auch die kurze Einlage von Mikkey Dee war ein echtes Highlight dieser mehr als gelungenen Show. Kurz zusammen gefasst, SAXON sind live eine absolute Macht und fetzen wie sau! Hier können sich viele jüngere und auch ältere Bands noch eine Scheibe abschneiden. Es war eines der besten SAXON Konzerte, die ich je gesehen habe…und ich habe schon mehr als nur eine Hand voll gesehen.
Setlist:
Battering Ram
Motorcycle Man
Sacrifice
747 (Strangers in the Night) feat. Mikkey Dee on Drums
Power and the Glory
20,000 Ft
The Devil`s Footprint
Heavy Metal Thunder
Queen of Hearts
Princess of the Night
Wheels of Steel
Crusader
Never Surrender
SAXON Fotoalbum
1999, dieses Jahr sollte mich verändern. Ich war gerade einmal 11 Jahre alt, als mein Onkel mich damals mit nach Biesenthal bei Berlin schleppte. Laute Motorräder und viele Rocker trafen sich damals beim Motorcycle Jamboree und dann war da noch DIE BAND DES ABENDS......MOTÖRHEAD! Der kleine 11 jährige Junge wurde in die erste Reihe gestellt und mein Leben veränderte sich. Heute 16 Jahre und 9 weitere MOTÖRHEAD Konzerte später, wurde ich wirklich sentimental und traurig. Als Lemmy auf die Bühne kam, war ich wirklich kurz sprachlos. Der alte Mann war kaum wiederzuerkennen. Klapperdünn, ein leerer und fast schon apathischer Blick, Lemmy ist gezeichnet von Krankheit und seinem Alter. Seine beiden Mitstreiter Mikkey und Phil waren beide topfit und holten alles raus, was sie nur raus holen konnten. Die Songauswahl war ok aber es fanden sich in der Setliste kaum schnelle Songs. Es schien so als wollte man auf Nummer sicher gehen und das Konzert ohne Zwischenfälle über die Bühne bringen. Der Bomber hing an der Decke der Max-Schmeling-Halle und kam auch gleich im ersten Song „Bomber“ zum Einsatz.
Es war ein magisches und auch gleichzeitig trauriges Konzert, da sehr vielen Menschen , denke ich mal, bewusst wurde, dass wir Lemmy heute wahrscheinlich das letzte Mal sehen könnten. Seine Ansage: „ Wenn ich sterbe, dann auf der Bühne!“ machte die Sache irgendwie auch nicht besser.
Umso weiter man in der Setliste wanderte umso mehr wurden aus den geilen Songs geile instrumental Versionen. Lemmy's Stimme verschwand immer mehr. Beim „Whorehouse Blues“ ,in der Akustikversion, sah man dann wie schwach Lemmy ist. Er wackelte und hatte leichte Probleme sich auf den Beinen zu halten. Es war ein Trauerspiel. Ich kann die Leute schon verstehen, die sich darüber aufgeregt haben, so viel Geld für diese Show bezahlt zu haben, aber stellt euch mal mit fast 70 auf die Bühne! Lemmy macht seit über 50 Jahren Musik und davon steht er seit 40 Jahren mit MOTÖRHEAD auf der Bühne. Viele, die seinen Lebensstiel geführt hätten, wären heute nicht mehr am Leben. Lemmy hat die Metal Welt geprägt, Inspiriert und generationsübergreifend erweitert. MOTÖRHEAD ist Kult und Lemmy eine Legende.
Ich verneige mich vor diesem Menschen und das was er geleistet hat. Das Konzert am 11.12.2015 war jetzt nicht das beste MOTÖRHEAD Konzert was ich je gesehen habe aber ich denke es eins sein an das ich mich noch eine ganze Weile erinnern werde. Ich habe megaviel Respekt vor dem, was Lemmy da macht aber ich denke, er sollte das Ding in Würde zum Schluss bringen. Entweder hört er auf, live zu spielen oder macht nur noch vereinzelte Konzerte. Eine Show von MOTÖRHEAD ohne vernünftige Qualität ist kein MOTÖRHEAD mehr. Mikkey Dee sagte mal: „Wenn der dritte Weltkrieg ausbricht werden nur Kakerlaken und Lemmy überleben!“ Ich würde es mir wünschen (den dritten Weltkrieg? – Olaf), dass er noch einmal zurück kommt und eine fette Show abliefert aber ich denke das war es dann! Ich ging aus der Max-Schmeling-Halle mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Zum einen war ich froh, Lemmy noch einmal gesehen zu haben und zum anderen war ich traurig über seine körperliche Verfassung. Danke Lemmy für deine Musik und dafür, dass ich dich so oft Live erleben durfte! Danke für deine tollen Songs und danke dafür, dass DU mich zum Metal gebracht hast! MOTÖRHEAD 4 LIFE!
Setlist:
Bomber
Stay Clean
Metropolis
When the Sky comes looking for You
Over the Top
The Chase is Better then the Catch
Lost Woman Blues
Rock it
Orgasmatron
Doctor Rock
Just' Cos you Got the Power
No Class
Ace of Spades
Whorehouse Blues
Overkill
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