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LORD DYING – Clandestine Transcendence (2024)

(8.713) Maik (7,9/10) Sludge Metal


Label: MNRK Heavy
VÖ: 12.01.2024
Stil: Sludge Metal






Ich muss zugeben, dass die Thematik ‚Sludge Metal‘ bisher fast völlig an mir vorbeigegangen ist. Ich musste sogar erst einmal googeln, was Sludge Metal eigentlich ist. Und ich lernte, dass dies wohl eine Mischung aus Hardcore, Stoner und Doom sein soll, womit ich, ehrlich gesagt, genauso schlau war wie vorher.

LORD DYING aus Portland/Oregon haben sich dieser Musikrichtung verschrieben und seit ihrer Gründung 2010 nun schon vier Langspieler auf dem Konto, das letzte und gleichzeitig aktuelle Scheibchen nennt sich „Clandestine Transcendence“ und stellt eine noch vielschichtigere Mischung dar, als die Definition des Terminus Sludge Metal offenbart.

Das kann man an besten beim zweiten Song „I Am Nothing I Am Everything“ sehen, den ich hier mal musikalisch obduzieren möchte. Das beginnt mit einem eher doomig wirkenden, drumlastigen Einsatz, der nach einem kurzen Break in eine Art Modern Metal mit dissonanten Akkorden mündet. Passend dazu ein leicht Metalcore- verwandter Gesang, in den sich später deathmetallisches Gurgeln hinzugesellt. Dann leiten einige dissonante Akkorde den Song in eine Art technischen Thrash über, der ein klein wenig an VOÏVOD erinnert, zumindest vom Riffing her.

Das mündet dann zwei Minuten später in ein wuchtiges Epic Doom Riffing mit dazugehörigem Gitarrensolo. Doch schon nach wenigen Takten leiten ein blackened-thrashing Riff in fast lupenreinen Death Metal über, der mit tiefem Growlgesang ordentliche Schneisen zieht. Und plötzlich ist der Song zu Ende. In dieser gewaltigen Abwechslungswut geht es eigentlich weiter. Im folgenden Song „Unto Becoming“ wechseln LORD DYING zum Klargesang und fabrizieren Mucke, die etwa an HIM oder ähnlich gelagerte Combos erinnert, natürlich nicht, ohne zwischendrin auch mal deathdoomig die Sau rauszulassen.

„Final Push Into The Sun“ wildert anfangs im Thrash/Melodic Death, in der Mitte leitet dann die Akkustikgitarre in operettenhaften Doom über, der mich an ARCTURUS erinnerte. Und „A Bond Broken By Death“ hat sogar progressive Elemente und einen Touch SANTANA zu bieten.

Diese Tour de Force durch die Musikstile zieht sich durch das ganze Album, wobei manchen Songs ziemlich einheitlich rüberkommen, während andere wieder alles zusammenwürfeln, was geht. Und da geht es von einfühlsam ruhig bis krachend brutal durch fast alle Facetten stromgitarrenbasierter Unterhaltungsmusik.

Strenge Stiltrenner werden mit diesem Werk ihre Probleme haben, und auch ich war beim ersten Hördurchlauf zumindest etwas irritiert. Für LORD DYING scheint Sludge, was ja so viel bedeuten, wie Schlamm oder Matsch, zu bedeuten, dass man alles Mögliche zusammenmatscht, was nur geht.

Das alles ergibt, kulinarisch betrachtet, einen musikalischen Eintopf, bei dem unglaublich viele Zutaten Verwendung fanden, letztlich aber ein recht interessantes und, lässt man sich darauf ein, schmackhaftes Gericht ergeben. Natürlich muss man sich auf diese Mucke einlassen. Doch wenn man dies tut, entdeckt man mit jedem Hören mehr.

Anspieltipp: „I Am Nothing I Am Everything“ und „Facing The Incomprehensible“


Bewertung: 7,9 von 10 Punkten


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