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LORDI – Killection (2020)

(5.990) Maik (9,3/10) Heavy Metal

Label: AFM Records
VÖ: 31.01.2020
Stil: Heavy Metal

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Nachdem die Fleißbienchen von LORDI letztes Jahr schon mit einem Livealbum präsent waren, läuten sie das junge 2020 mit einem neuen Studioeisen ein. Und diesmal haben sie sich was echt Abgedrehtes ausgedacht. Und zwar haben LORDI Songs geschrieben, die so klingen, wie LORDI geklungen hätten, zu einer Zeit , als es LORDI noch gar nicht gab. Jaja, ich weiß, das muß man erst einmal sacken lassen. Und ich sehe vor meinem geistigen Auge auch schon diejenigen, die sagen: „Wie bescheuert ist das denn?“. Ja, liebe Gemeinde, das ist sooo bescheuert, daß es schon wieder geil ist. Ich meine, was soll man denn machen, wenn man am Polarkreis hockt? Im Winter ist es nur dunkel, und im Sommer fressen einen die Moskitos auf. Entweder man säuft sich das Hirn zuschande, oder versinkt in Melancholie und Depression (was man vielen finnischen Bands anhört), oder man bastelt sich eine auf den ersten Blick abstruse Idee zusammen, und setzt die dann um. Und hat Spaß dabei.

Und den Spaß haben LORDI auch gut umgesetzt, um ihn an die Hörer weiterzugeben. Es ist eine dieser Ideen, die man vielleicht im Suff hat, und die , nüchtern betrachtet, dann eher abstirbt. Zu teuer. Zu kompliziert. Zu schräg. LORDI haben es durchgezogen. Und sie haben die Sache sogar noch ins Extreme gebracht, indem sie sich auch noch Equipment und Instrumente zusammengeborgt haben, die aus der jeweiligen Zeit stammen, um einen authentischen Sound zu erzeugen. Das ging bis hin zu analoger Aufnahmetechnik. Somit ist dieses fiktionale Compilation-Album auch ein Feuerwerk aus verschiedeneen Stilen. Das geht von poppigen „Zombimbo“ über das hippiemäßige „Apollyion“, das groovige „Blow My Fuse“ bis hin zur bratenden Metal-Axt „Evil“. Eingebettet ist die Sache in Samples eines ebenso fiktionalen Radiosenders namens SCG 10. Das Intro enthält als Hintergrundmucke auch ziemlich gut gemachte Parodien bekannter Metal-Sänger, ich meine, zumindest Rob Halford, King Diamond und Axl Rose herausgehört zu haben. „Monstermäiäiäiäiääääään“. Wie es bei den Radioshow-Sachen weitergeht, verrate ich hier mal eben nicht. Überraschung muß sein.

Und ich komme so langsam in die Schäm-Phase, diese Band all die Jahre ignoriert zu haben, denn die Mucke von LORDI macht einfach Spaß. Songs mit Mitsingcharakter wie „I Dug A Hole In The Yard For You“ oder „Horror For Hire“ können einen echten Rockfan einfach nicht kalt lassen. Und daß aus Finnland mal Musik kommt, die nicht am Rande der Depression daherschwimmt, sondern einfach mal rockt, ist ja auch mal was Feines. Gute -Laune Hard Rock, mit einer Prise Horror, der dank des rauhen Gesangs von Mister Lordi auch nie schnulzig daherkommt. Gut gemacht, Ihr Monsterbacken! ALICE COOPER ist bestimmt stolz auf Euch! Ich glaube, ich werde langsam Fan von diesen abgedrehten Finnen…..

Bewertung: 9,3 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Radio SCG 10
02. Horror for hire
03. Shake the Baby silent
04. Like a bee to the honey
05. Apollyon
06. SCG 10 The last hour
07. Blow my fuse
08. I dug a hole in the yard for you
09. Zombimbo
10. 10-Up to no good
11. SCG 10 Demonic semitones
12. Cutterfly
13. Evil
14. Scream Demon
15. SCG 10 I am here


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