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LOUDBLAST – Altering Fates And Destinies (2024)

(9.134) Maik (8,8/10) Death Metal


Label: Listenable Records
VÖ: 25.10.2024
Stil: Death Metal






LOUDBLAST sollen ja die erste Death Metal- Band Frankreichs sein, die größere Aufmerksamkeit erlangt hat. Ich lasse das jetzt mal so stehen, denn für mich war das Album „Disincarnate“ von 1991 auf jeden Fall der erste Meteoriteneinschlag französischen Todesbleis auf meiner Lauschlappenoberfläche.

Irgendwie ist die Band danach aber auf merkwürdige Weise aus meinem Fokus gerutscht. Bis ich nun das neue Album der Mannen in meinem Promoordner gefunden hatte, wusste ich nicht einmal, ob es die Gruppe noch gibt, und wenn ja, was die jetzt so machen.

Nun ja, ich bin jetzt ein wenig schlauer, und kann Euch nun vom mittlerweile neunten Album der Band erzählen. LOUDBLAST machen immer noch Death Metal, halten sich aber gern mal fern von den üblichen Herangehensweisen. Und obzwar der Opener „From Beyond II (The Return)“ noch relativ klassisch rüberkommt, zeigen sich doch auch Sequenzen, die aus den üblichen Gleisen auszubrechen scheinen.

Eine gewisse Horroratmosphäre, wie sie auch Bands wie HEADS FOR THE DEAD verarbeiten, paaren sich mit teils dissonanten Klängen, fast progressiv anmutenden melodischen Soli und einem leicht schrägen Einschlag, der mich ein wenig an COMECON erinnerte.

Dadurch bildet der Song den perfekten Einstieg in ein Album, welches sich schon irgendwie im Death Metal- Universum einordnen lässt, die Grenzen dieses Subgenres aber weit ausdehnen. Schon der zweite Song „Putrid Age Of Decay“ offenbart interessante Wechsel, die einerseits kraftvoll und energisch wirken, andererseits auch irgendwie eine beklemmende und etwas verstörende Atmosphäre aufbauen. Doch damit setzen LOUDBLAST die musikalischen Daumenschrauben erst an.

Spätestens beim Song „Crystal Skin“ kann man sich den hypnotisch wirkenden Klangstrukturen kaum noch entziehen. Harmonien und Dissonanzen wagen hier ein gemeinsames Tänzchen auf dem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn, reißen den Zuhörer in abgefahrene Klanggefilde, die der lovecraftsche  Azathoth, das blinde, wahnsinnige Chaos inmitten des Universums, nicht besser hinkriegen könnte.

Und mischt man jetzt MORBID ANGEL, NOCTURNUS AD., GOD DETHRONED und das „Todessehnsucht“- Album von ATROCITY zusammen, hat man in etwa 30 Prozent der Mucke zusammen, welche LOUDBLAST hier zelebrieren. Und ob sich die Band schleifend träge durch modrige Katakomben, in denen Cthulhu vor sich hindämmert, wälzt wie beim Song „He Who Slumbers“ oder ob sie sich blastend schnell durch von Monstrositäten bevölkerte Paralleluniversen metzeln, ob sie sich in wirren Breaks und schrägen Wechseln scheinbar dem Wahnsinn hingeben oder ob sie doomig dissonant am Verstand des Hörers nagen - zu keiner Zeit wirkt die Mucke zusammengestückelt oder gezwungen progressiv und verschachtelt.

Und inmitten dieser düsteren und bedrückenden Stimmung blitzen immer wieder melodische Soli auf, die verhindern, dass man vollends dem Wahnsinn verfällt. Dafür kann man in Klangwelten schwelgen, die mit jedem Hördurchgang neue Facetten offenbaren. Ich als eigentlich auf old school gepolter alter Sack bin ja normalerweise nicht so der Freund experimenteller Geschichten. Ich muss aber konstatieren, dass LOUDBLAST mit „Altering Fates And Destinies“ ein faszinierendes Album erschaffen haben, welches es schaffte, mich in seinen düsteren Bann zu ziehen.

Zugegebenermaßen wirkt das Album auf den ersten Horch zunächst verstörend, sperrig, abgefahren und schreckt vielleicht sogar ab. Doch wer sich intensiver mit der Musik auf „Altering Fates And Destinies“ beschäftigt, wird sich in bisher ungeahnten musikalischen Welten wiederfinden. Das kann, passend zum Albumtitel, durchaus schicksalsverändernd wirken.

Anspieltipp: „From Beyond II (The Return)“ und „Crystal Skin“


Bewertung: 8,8 von 10 Punkten


TRACKLIST:

01. From Beyond II (The Return)
02. Putrid Age Of Decay
03. Crystal Skin
04. Miserable Failure
05. He Who Slumbers
06. Son Of Nameless Mists
07. Dark Allegiance
08. Inhale The Void
09. Cursed And Veiled
10. Fortress




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