Label: Nuclear Blast
VÖ: 26.01.2018
Stil: Neo-Thrash Metal
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Wenn eine Band eine gewisse Größe erreicht hat, stellt sich natürlich früher oder später die große Frage, wohin die weitere Reise gehen soll. Besinnt man sich auf alte Tugenden oder begibt man sich auf neue Pfade, um noch größere Popularität zu erreichen? Letzteres hat im Falle von Metallica mit deren schwarzem Album ja bekanntlich wunderbar geklappt (zumindest aus kommerzieller Sicht). Nun soll offenbar diese Herangehensweise auch als Blaupause für das neue Machwerk der Oakland - Thrasher Machine Head herhalten und ebenfalls einen weiteren Karrieresprung heraufbeschwören. Nun denn...
Mit dem Sepultura-lastigen Opener Volatile legt „Catharis“ dann auch gleich amtlich los, um jedoch bereits im Titeltrack mit cleanen Vocals und pathetischen Refrains zu langweilen. Songs wie Kaleidoscope, Hope Begets Hope oder Razorblade Smile gehen richtig schön nach vorne, viele andere nerven jedoch durch zu viel aufgesetzte Härte gepaart mit Clean-Gesang und Melodien wie aus dem Werbefernsehen. Bastards geht mir dann aber völlig auf den Sack – Weihnachtslied meets Dropkick Murphys? Muss das wirklich sein? Die Ballade Behind a Mask wird mit Flamenco-Gitarren überfrachtet, der Schlusssong/die Klangcollage Eulogy bildet das enttäuschende Ende eines überaus zwiespältigen Albums, welches mit Heavy Lies The Crown letztlich nur einen überragenden Song vorhält. Das Songwriting ist insgesamt recht sperrig und erinnert an vielen Stellen an (nicht allzu rosige) „The Burning Red“-Zeiten. Nicht nur gemessen am relativ schwachen Songmaterial empfinde ich 15 Songs und 75 Minuten Spielzeit zudem als „too much“.
Ich brauche eigentlich nicht explizit zu erwähnen, dass das Album dennoch natürlich extrem fett produziert wurde, dass der Sound brutal und transparent zugleich ist, dass MH mittlerweile professionell auf Ihre eigenen Trademarks zurückgreifen können und dass „Catharsis“ an wirklich vielen Stellen nach einer richtig großen Band klingt. Ich bin mir auch völlig sicher, dass das gewählte Konzept aufgehen wird und dass Machine Head mit ihrem neuen Album ganz viele neue Fans dazu gewinnen werden. Und dennoch: Mir gibt das alles kaum etwas. Aber vielleicht muss Metal heutzutage so klingen, um auch die Jugend mal wieder mit ins Boot zu holen.
Bewertung: 6,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Volatile
02. Catharsis
03. Beyond The Pale
04. California Bleeding
05. Triple Beam
06. Kaleidoscope
07. Bastards
08. Hope Begets Hope
09. Screaming At The Sun
10. Behind A Mask
11. Heavy Lies The Crown
12. Psychotic
13. Grind You Down
14. Razorblade Smile
15. Eulogy
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