Label: Dark Essence Records
VÖ: 26.01.2024
Stil: Progressive Metal

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Ich erinnere mich dunkel an ein Opeth Konzert zu einer Zeit, wo ich Kollege Akerfeld und seine Kohorte noch gerne gehört habe und da spielte als Support eine norwegische Combo namens Madder Mortem, bei der ich im Vorfeld dachte: Yeah geil, Death Metal im Vorprogramm!

Doch weit gefehlt, denn das Osloer Quintett ist vom Todesblei so weit entfernt wie ich von meinem Idealgewicht, doch irgendwie faszinierte mich die Truppe mit ihrem sehr progressiven Sound und der Stimme von Frontfrau Agnete M.Kirkevaag zutiefst. Dennoch verlor ich die Truppe danach irgendwie aus den Augen und war umso erfreuter als die Promo des neuen und mittlerweile achten Albums in meinem Ordner aufpoppte, um mich derer zu erinnern.

„Old eyes, new Heart“ heißt das gute Stück und ist definitiv mal etwas komplett anderes in meiner Playlist, was nicht nur erfrischend, sondern auch spannend ist und obgleich der langen Bandgeschichte von nunmehr 26 Jahren klingt die Band herrlich neu und inspirierend, scheißt auf gängige Konventionen und erschafft herrliche Klangwelten, bei denen man sich einerseits verlieren, andererseits auch mal kräftig abmoshen kann.

Das liegt vor allem an tollen Kompositionen, die gerne auch mal ins Atmosphärische abdriften („Long Road“), sehr verfrickelt und spielerisch spannend den Bogen überspannen („Cold hard Rain“), beim Titeltrack mal ein wenig Meshuggah aufblitzen lassen oder Allanah Myles‘ „Black Velvet“ in eine chillig loungige Version namens „One Guard“ verwandeln.

Es gibt also alles, was man als Musikfan begehrt, wenn man sich die Mühe macht, in dieses Album mal reinzulauschen. Ja, es ist definitiv nicht unbedingt massenkompatibel, dafür aber traumhaft anmutig, wunderschön instrumentalisiert, unglaublich spannend und an manchen Stellen unfassbar mitreißend. Ein echtes Juwel und eine schöne Entdeckung im ersten Monat des neuen Jahres.

01. Coming from the Dark
02. On Guard
03. Master Tongue
04. The Head that wears the Crown
05. Cold hard Rain
06. Unity
07. Towers
08. Here and now
09. Things I’ll never do
10. Long Road