Label: SPV / Steamhammer
VÖ: 19.01.2018
Stil: Hard Rock
Mindestens so schmackhaft, wie namhaftes Eis! So kann man bei den Engländern MAGNUM ebenso wenig falsch machen - und dies nunmehr über vier Jahrzehnte hinweg.
Solider, ehrlicher und erdiger Hardrock gepaart mit jeder Menge musikalischer Erfahrung. Über MAGNUM muss man deshalb auch nicht mehr viel der Worte verlieren. Wer diese Band nicht kennt, der hat sodann die Aufgabe, sich insgesamt 22 Studioalben rein zu pfeifen, sofern ihm diese Musik denn überhaupt zusagt.
Das Album beginnt mit „Peaches And Cream“ eigentlich gewohnt melodisch und so, wie man den MAGNUM Sound kennt. Geschwängert mit rockigem Groove und dem für MAGNUM typischen Keyboardteppich. Das Songwriting überzeugt und wird durch die markante Röhre von Bob Catley zum Ohrenschmaus. Dem folgt nicht weniger eindrucksvoll „Show Me Your Hands“. Hier kommen neben den ohnehin charakteristischen Keyboards zudem noch ein Synthesizer dazu. Auch hier prägen Melodie und logisches Arrangement den Song.
MAGNUM standen schon immer auch für tiefgründige Balladen. Dies stellen MAGNUM mit „Storm Baby“ schleppend und mit großem Ausdruck unter Beweis.
Das acht Minuten Werk „Welcome To The Cosmic Cabaret“ hingegen gibt ausreichend Gelegenheit, um den Protagnisten Freiraum für deren musikalische Einzigartigkeit zu geben. Der Song ist irgendwie balladesk, dennoch rockig und von einer gewissen Mystik begleitet.
„Lost On The Road to Eternity“ ist ein durch mehrstimmigen Gesang geprägtes Stück, welches beinahe episch durch die Boxen kommt. Der Refrain fließt geschmeidig in die Ohren. Das Orchestrale gibt dem Song Opulenz und reichert das Arrangement somit auf spezielle Art und Weise auf. Treibend, groovig und abermals à la MAGNUM streichelt „Without Love“ das Hardrock-Gemüt. Bass und Drums stehen hier als Taktgeber sehr dominant im Vordergrund und werden von Gitarre und Keyboard umgarnt. Die Vocals setzen quasi den Punkt auf das I.
„Tell Me What You’ve Got to Say“ ist zwar gut gemeint, senkt das Niveau der Scheibe allerdings ein wenig. Es wird leider ohne nennenswerte Besonderheiten dargeboten. Die Vocals klingen überwiegend bemüht und ohne Spirit. Die Kurve zeigt mit „Ya Wanna Be Someone“ wieder ein wenig nach oben, aber auch hier fehlt letztlich irgendwie der letzte Wille. Der Refrain hätte mehr Atmosphäre vertragen, alleine die Chöre geben der Sache zu wenig Authentizität. Mit mehr Daseinsberechtigung wartet dann „Forbidden Masquerade“ auf. Da blitzt wieder das MAGNUM-Moment durch. Das experimentelle zweite Gesicht von MAGNUM darf an dieser Stelle vielleicht auch kritisiert werden, am Ende jedoch macht ein solcher Song das Album auch abwechslungsreich. Sicher kein Bestseller, aber durchaus kurzweilig anzuhören. Mit „Glory to Ashes“ gehen MAGNUM in Richtung Rockoper, so mutet der Song in seiner Struktur zumindest an. Der Refrain schwebt über den Dingen und setzt sich somit von den eher farblosen Strophen ab.
Den Abschluss des Albums bildet dann „King of the World“ und hier zeigen MAGNUM nochmal, was sie als Band ausmachen. Eine vollkommen runde Komposition, die sich sehr harmonisch aufbaut. Getragene Chords mit reichlich Druck und Energie.
Abschließend kann man sagen, dass da, wo MAGNUM draufsteht, auch MAGNUM drin ist. Das Album reicht vielleicht nicht an Alben wie „On A Storyteller‘s Night“ zum Beispiel heran, dennoch werden die Fans auch diese Scheibe mögen. Neben der technisch makellosen Produktion dieser Scheibe, spricht eben auch der langjährige Erfolg dieser Band für sich. Ein gefälliges Album mit vielen Höhen und wenigen Tiefen.
Anspieltipps: „Peaches And Cream“, „Welcome To The Cosmic Cabaret“ und „Without Love”
Bewertung: 8,1 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Peaches And Cream
02. Show Me Your Hands
03. Storm Baby
04. Welcome To The Cosmic Cabaret
05. Lost On The Road to Eternity
06. Without Love
07. Tell Me What You’ve Got to Say
08. Ya Wanna Be Someone
09. Forbidden Masquerade
10. Glory to Ashes
11. King of the World