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MALCONFORT – Humanism (2024)

(9.016) Timo (9,5/10) Experimental Black Metal


Label: Transcending Obscurity Records              
VÖ: 05.07.2024                  
Stil: Experimental Black Metal  







Die Londoner Experimental Blackies von Malconfort haben bereits Anfang Juli mit „Humanism“ ihr Debut veröffentlicht. Was wohl zu den spannendsten Alben des Jahres zählen wird. Denn es ist zweifelsohne außergewöhnlich und besonders. Sticht aus der Masse der Releases mit einer ziemlichen Vehemenz hervor. So sollte man auf die 2018 gegründete Band mal mehr als einen losen Moment werfen und die 6 Songs, die eine kleine halbe Stunde in Anspruch nehmen, die geschätzte Zeit widmen.

Dem Zufall überlassen haben sie dabei jedenfalls nichts, und die Vorstellung von experimenteller Musik stößt zu berauschenden Grenzen hindurch. Das Material des Albums wirkt jederzeit lebhaft und intelligent. Eine Art Befreiung aus Genrekomplexen ach zu vieler Veröffentlichungen, und haben dabei fast schon völlig neues erschaffen, das Vergleiche nicht zu Rate zu ziehen braucht. Dabei zeigt sich „Humanism“ wie ein berauschender und unberechenbarer Strom. Der Opener „Compulsion“ z.B., eröffnet mit einem funky Beat, ist jazzig, zugleich wunderbar pulsierend. Grimmige Black Metal Vocals und harshes Riffing funktionieren elegant und homogen. Die teils melodische und einfühlsame Gitarrenarbeit irritiert und begeistert zugleich. Gitarrenarbeit auch mal ohne Verzerrer funktioniert nicht selten richtig gut, wie bei „Cruelty“. Feinsinnig, in Soundcollagen eingewebt, bedrohlich aber auch lieblich. Was für ein extravaganter Song.

Der jazzige Beginn bei „Stain“, spannend und auch virtuos in der Umsetzung. Eine Art Verträumtheit schwingt jederzeit mit. „Rage“ auch mal mit deutlicher Instrumental-Neigung, treibend und absolut packend, ist so ein absoluter Feingeist, surfig und auch mal im Post Rock angesiedelt. Wird der Hörer auch mal mit schallendem Gelächter zurückgelassen, manch Einer fühlt sich wahrscheinlich wirklich so wenn er diesen experimentellen Sound hört. Nicht weniger spannend und für mich der stärkste Song der Scheibe ist „Carnivore“. Wunderbar interessantes Songwriting, das wahrlich erlebnisreich ist. Der Song atmet und ist fließend wie in einem Urstrom, kann man hier gewiss auf Entdeckungsreise gehen. Dabei gehen Malconfort stets klug und dosiert ans Werk und sind weit entfernt überaus verrückte und verschachtelte Songs zu schreiben. Das ist wirklich besonders. Bevor das Album mit „Intertia“ schließt und damit ein exzellentes und beeindruckendes Album ins Ziel bringt.

Anspieltipp: „Cruelty“ und „Carnivore“


Bewertung: 9,5 von 10 Punkten


TRACKLIST:

01. Compulsion (Ecstasy)
02. Cruelty (Elation)
03. Stain (Fantasy)
04. Rage (Indulgence)
05. Carnivore (God)
06. Inertia (Condense) 




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