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MASSACRE – Mythos (2022)
(7.896) Maik (8,8/10) Death Metal
Label: Nuclear Blast
VÖ: 01.07.2022
Stil: Death Metal
Wenn es jetzt notwendig sein sollte, die Band MASSACRE vorzustellen, gibt’s Bogfotzngwitta! Die Urgesteine floridanischen Todesmetalls kredenzen uns heuer eine EP mit vier Songs, zu DDR-Zeiten hätte man das eine Quartett-Single genannt. Und was die Konsorten um Brüllwürfel Kam Lee hier fabriziert haben, ist nicht mehr, aber auch nicht weniger als altschuliger, traditioneller Death Metal, der bei jedem, der Anfang der Neunziger im Todesmetallhimmel schwebte, die Äuglein mittels Freudentränchen glasig werden lässt.
Schon der Opener „Behind The Serpent’s Curse“ gibt ordentlich Zunder, treibendes Riffing im üblichen Tieftonmodus und natürlich das Gesangsorgan Kam Lees, der hier auch zeigt, dass ihm bösige Kreischeinlagen auch liegen, zelebrieren den ureigensten MASSACRE- Sound. Und da zahlt es sich auch aus, dass vor zwei Jahren bis auf Bassist Mike Borders der Rest der Besetzung durch Frischfleisch ersetzt wurde, unter anderem Rogga Johansson, der ja durch seine gefühlt zweitausend Projekte hinlänglich bekannt ist.
„The Dunwich Horror“ beginnt zunächst verhalten, mündet dann aber dennoch in die altbekannte MASSACRE- Maschinerie, und säbelt auch ordentliche Kerben in die Tentakel lovecraftscher Monstrositäten. Und weil wir gerade bei Howard Phillips Lovecraft sind, dessen Cthulhu-Mythos namensgebend für diese EP ist, wird dem Autor auch gleich der dritte Song gewidmet. „The Mythos That Lovecraft Built“ lässt auch keinen Stein auf dem anderen. Da kommt selbst R’Lyeh ins Wanken.
Besonders wenn das Ding auf der Türschwelle mit seinem maschinenhaften Gestampfe loslegt. Natürlich greift auch „The Thing On The Doorstep“ in die übliche MASSACRE- Stil-Kiste, rasende Gitarrenläufe, alles schön tiefergelegt, dazu Kam Lees charakteristische Voice. Was will man mehr?
Da haben MASSACRE ihrem letztjährigen Album einen schönen Nachschlag hinterhergeschickt, und wem „Resurgence“ gefallen hat, kann mit dieser Minischeibe eigentlich nichts falsch machen. Wer auf traditionellen Florida Death Metal steht, hat das Ding eh schon im Regal stehen. Iä Chthulhu fh’tagn!
Anspieltipp: „Behind The Serpent’s Curse“