Label: Warner
VÖ: 31.03.2017
Stil: Progressive Metal, Stoner, Sludge
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Eins der wohl mit der größten Spannung erwarteten Alben dieses Jahres ist das neue Mastodon Album. Wer die Band kennt, weiß, dass Mastodon sich gerne länger Zeit lassen, meist ein Konzept zur Grundlage ihrer Alben machen und stets Qualität abliefern. Dabei ist vom Artwork über die meist sehr gehaltvollen Texte sowie das ausgeklügelte Konzept alles gründlich durchdacht und sorgfältig arrangiert. Bevor ich hier weitere Lobeshymnen anklingen lasse, kann ich nur noch erwähnen, dass Mastodon definitiv eine der interessantesten Bands der 2000er sind, zumindest für progressive „aficiniados“.
Dies setzt die Band mittlerweile aber natürlich auch unter einen gewissen Druck. Das letzte Album „Once more ´round the sun“ konnte aufgrund einiger softerer Töne nicht mehr alle Anhänger restlos befriedigen. Das Magnus Opus der Band bleibt wohl das 2009er Album „Crack the Skye“, weil hier Progressivität, Härte und Anspruch eine unwiderstehliche Melange eingehen.
Was kann also das neue Album, welches ein düsteres Konzept verfolgt, nämlich die Vergänglichkeit allen Strebens repräsentiert vom „Emperor of Sand“ ?! Auslöser dieser Grundidee sind persönliche Schicksalsschläge der Bandmitglieder in der Familie (Krebserkrankungen; Tod). Ohne weitere Details zu strapazieren, kann man wohl sagen, dass „Emperor of Sand“ damit vielleicht das persönlichste Album der Band ist.
Diese thematische Düsternis spiegelt sich zunächst nicht im Grundton der Songs wider, die sehr typisch nach Mastodon klingen, von verspielt progressiv bis zu leicht kommerziell und radiotaulich angehaucht (wie auch schon auf den letzten beiden Longplayern zu vernehmen). Insgesamt versuchen Mastodon die Bandbreite von „Crack the Skye“ bis zu „Once more round the sun.“ abzudecken und gehen damit weniger Risiko ein als man vielleicht annehmen könnte. Die Härteskala der ersten beiden Alben erreicht man hingegen nicht mehr.
Leider schleichen sich nach dem hervorragenden Start mit dem vertrackten „Sultan´s Curse“ und dem leicht zugänglichen, fast poppigen „Show Yourself“ speziell zur Album Mitte hin einige Längen ein („Word to the wise“, „Ancient Kingdom“)). Das ist jetzt auch nicht ungewöhnlich für Mastodon-Stoff und eventuell braucht es dort mehr als 5 Durchläufe, bis es endgültig „klick“ macht. Die Stärken der Band sind weiterhin evident: das unglaublich variantenreiche Drumming von Brann Dailor, die verschiedenen Vocals und damit erzeugten Stimmungslagen, spannende Songaufbauten, schöne Soli und wieder sehr fette Riffs zwischen arg progressiven Instrumental-Teilen.
Was will man mehr von einem Album ?! Und wenn dann noch Scott Kelly als Dauergast wieder mitmachen darf...ist das doch die halbe Miete, könnte man denken. Ich werde noch einige Umdrehungen dieses kompakten Tellers brauchen, um zu einem endgültigen Urteil zu kommen. Restlos überzeugen kann mich das komplette Album bisher noch nicht.
Fest steht jedoch auch im Jahr 2017. Mastodon liefern wieder Qualitätsware ab und auch wenn „Crack the Skye“ nicht getoppt wird (so viel kann ich jetzt schon sagen), so ist „Emperor of Sand“ zumindest ein vom Hörer zu knackendes Rätsel mit erhöhtem Langzeit-Spaßfaktor...wenn auch vielleicht nicht für jeden.
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Sultan's Curse
02. Show Yourself
03. Precious Stones
04. Steambreather
05. Roots Remain
06. Word To The Wise
07. Ancient Kingdom
08. Clandestiny
09. Andromeda
10. Scorpion Breath
11. Jaguar God
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(3.586) - Nick (8,0/10) Stoner, Progressive Metal