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MEMORY GARDEN - 1349 (2021)

(7.572) Maik (9,0/10) Epic Doom Metal


Label: No Remorse Records
VÖ: 17.12.2021
Stil: Epic Doom Metal

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Manche Platten brauchen wirklich mindestens drei Durchläufe, bis sie ihre ganze Schönheit entfalten. Dies gilt auch für das mittlerweile sechste Album von MEMORY GARDEN, die sich einer Mischung aus Power Metal, Epic und Doom Metal verschrieben haben.

Ein Wort, welches man automatisch mit dem Begriff Doom Metal in Verbindung bringt, ist „langsam“. Die Band hat sich, diesem entsprechend, auch gute acht Jahre Zeit gelassen, um dem letzten Album einen Thronfolger zu bescheren. Das Ergebnis hört auf den Namen „1349“ und widmet sich dem Ausbruch der Pest in Europa. Passt zum Doom, würde ich einmal behaupten.

Das Gemisch der Schweden ziert sich zunächst ein wenig, sich dem Hörer anbiedernd feilzubieten, denn der Ansatz der Gruppe an den Doom Metal ist eher ein ruhiger, getragener, unaufdringlicher. Die Härte der Musik und die wuchtige Schwere der Riffs wird in viele Melodien, gerade gesanglich, eingehüllt, und wirkt auf den ersten Blick recht unspektakulär. Diesen Effekt erzielt das doch recht ruhig/verspielte „Pariah“.

Aber schon der zweite Durchgang lässt an einigen Stellen aufhören. Großartige Melodien und dezentes, aber doch recht wuchtiges Riffing kreieren ein atmosphärisches Gesamtbild. Spätestens bei „Rivers Turn Black“ machen sich Parallelen zum Doom-Schlachtschiff CANDLEMASS oder den gerade recht hoch gehandelten SORCERER bemerkbar.

Gesangsakrobat Stefan Berglund hat zwar nicht die legendäre Stimmgewalt eines Messiah Marcolin, wirft allerdings seine dennoch meisterliche Stimme dadurch auch nicht zu sehr in den Vordergrund.

Teilweise kommen Riffs zum Einsatz, welche sehr gut auch zum Power Metal passen könnten, andere Parts wiederum zeigen eine progressive Note. Anlehnungen an Epic Metal-Legenden wie MANILLA ROAD findet man ebenso wie Reminiszenzen an den Hard Rock der Siebziger. Und das abschließende „Blood Moon“ macht sogar einen Abstecher in die Sphären des Melodic Metal.

Das Interessante ist, dass MEMORY GARDEN mit diesem vielseitigen Gemisch niemals den Eindruck erwecken, zwischen vielen Stühlen zu sitzen. Im Gegenteil. Aus all diesen Möbelstücken ist es den Schweden gelungen, einen recht annehmbaren Thron zu zimmern, den sich Freunde des Genres definitiv in den heimischen Audienzsaal stehlen sollten.

Dies gilt besonders für die Klientel, die der Messiah-Ära von CANDLEMASS nachtrauern, SORCERER total geil finden und auch Bands wie SOLSTICE oder MANILLA ROAD gern mal auf dem Plattenteller kreisen lassen.

Anspieltipp: „Rivers Turn Black“ und „The Empiric“


Bewertung: 9,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Shallow waters
02. Pariah
03. Distrust
04. Rivers run black
05. The flagellants
06. The messenger
07. The empiric
08. 1349
09. Blood moon




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