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So Freunde der Technikfraktion, heute gibt es mal schön was zum abschädeln für Euch. Ihr steht auf polymetrische Subdivisionen? Voila, hier habt Ihr sie: Meshuggahs neueste Rechenaufgabe namens „Koloss“, erneut ein Monolith aus schwarzer Magie, jazzartigen Abhandlungen und purer Härte. Ein Album, was man sich öfter anhören muss, um es zu begreifen. Wer dies dann allerdings tut, wird seine helle Freude am siebten Album der Schweden haben. Jeder, der es eher gradliniger braucht, sollte schnell aufhören zu lesen.
Fredrik Thordendal und Marten Hagström haben mal wieder Riffs aus dem Ärmel gezaubert, an denen so ziemlich jede Band diesseits der Milchstraße schier verzweifeln würde, Jens Kidman grunzt sich durch die Walachei und Basser Dick Lövgren entlockt seinem tieftönenden Saitengerät die grummeligsten Töne. Sehr beruhigt war ich, dass wie auf „ObZen“ wieder Tomas Haake die Kessel verdrischt und nicht wie auf „Catch thirtythree“ Angelo Sasso (oder ein Drumcomputer, wie man es nimmt) dessen Arbeit übernimmt. Was mich erneut an Meshuggah begeistert, ist das nahezu perfekte Zusammenspiel aller einzelnen Musiker. Auch bei etwas chaotisch anmutenden Songs wie dem Opener „I am colossus“ oder „Marrow“ findet man dermaßen viele Facetten, dass manche Bands 10 Songs daraus hätten machen können. Komischerweise gingen mir diesmal aber auch die Stücke schneller ins Ohr als beim Vorgänger. „The hurt that finds you first” ist so ein Beispiel oder das tonnenschwere, super heavy und schleppende „Behind the sun“, welches das absolute Highlight des Albums ist. Sehr schön ist das atmosphärische und akustische „The last vigil“ als Abschluss und ruhenden Pol nach neun Reisen durch die Windungen des menschlichen Gehirns.
„Koloss“ hält, was der Name verspricht. Das Teil ist ein Brocken, technisch brillant, musikalisch anspruchsvoll und einfach eine CD zum genießen. Meshuggah haben in ihrer Spielart keine ernstzunehmende Konkurrenz, das ist Fakt. Ich mochte die Schweden schon immer und das wird sich so schnell nicht ändern…schon gar nicht, wenn sie weiterhin solch geile Alben veröffentlichen.
Bewertung: mathematische 8,75264 von 10 Punkten
Trackliste:
01. I am colossus
02. The demon’s name is surveillance
03. Do not look down
04. Behind the sun
05. The hurt that finds you first
06. Marrow
07. Break those bones whose sinews gave it motion
08. Swarm
09. Dimiurge
10. The last vigil