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MEURTRIÈRES – Ronde De Nuit (2023)
(8.491) Maik (7,7/10) Heavy Metal
Label: Gates Of Hell Records
VÖ: 25.08.2023
Stil: Heavy Metal
Da der traditionelle Metal Made in France dieses Jahr mit SORTILÈGE und LIVIN‘ EVIL schon mächtig auf den Putz gehauen hat, war ich recht gespannt auf das Debütscheibchen von MEUTRIÈRES, deren erstes Lebenszeichen, die selbstbetitelte EP vor drei Jahren schon von mir besprochen wurde.
Musikalisch hat sich bei den Lyonern nicht viel getan, außer, dass Sängerin Fleur durch die neue Vokalistin Fiona ersetzt wurde. Die Franzosen setzen konsequent fort, was sie vor drei Jahren begonnen haben. Das heißt, wir treffen hier auf traditionellen, an der NWOBHM angelehnten Heavy Metal, der vor allem vom Sound her an die frühen IRON MAIDEN erinnert. Thematisch werden wieder mittelalterliche Themen abgehandelt, allerdings ohne den Schwulst der Ritter/Drachen/Könige- Fraktion. Zu den Texten kann ich mal wieder nichts sagen, da, wie schon auf der EP, die Band ihre eigene Muttersprache bevorzugt.
Die Gesangslinien sich wieder eher im Erzählstil gehalten, denn im klassischen Strophe/Refrain- Modus. Das verleiht der Band natürlich eine gewisse Eigenständigkeit, sorgt allerdings dafür, dass die einzelnen Lieder dann doch recht ähnlich klingen, und die Platte wirklich etliche Durchläufe braucht, um sich so richtig festzusetzen.
Das führt dann auch beim Hörer irgendwie zu dem Eindruck, dass die Combo aus irgendeinem Grunde nicht so richtig aus der Hüfte kommt. Erst beim Titeltrack „Ronde De Nuit“ spürt man das Potential der Gruppe so richtig, mit geilen Riffwechseln und dem ganzen Zeug. Auch hat man den Eindruck, dass hier beim Mix etwas herumexperimentiert wurde. Scheint es anfangs so, als wäre der Gesang zu stark nach hinten gemischt, kommt er einem etwas später ziemlich dominant vor. Doch vielleicht ist dieser Eindruck auch rein subjektiv.
7,5 Punkte habe ich damals der Debüt-EP verliehen. MEURTRIÈRES ist es gelungen, einige meiner Kritikpunkte abzuschwächen, doch nicht vollständig auszuräumen. Die Songs rutschen teilweise immer noch in etwas zu verspielte Phasen, reihen zu oft altbekannte Standards aneinander und es braucht wieder unzählige Durchläufe, ehe der Funke ungehindert überspringt, da manche Tracks, wie „Chevaleresses Du Chaos“, einfach an einem vorbeiplätschern. Gesanglich hat mir Fleur auch besser gefallen als Fiona, aber auch dies mag recht subjektiv von meiner Seite aus sein.
MEURTRIÈRES sind auf dem richtigen Weg, haben allerdings meines Erachtens ihr Potential noch nicht vollständig ausgeschöpft. Da geht definitiv noch mehr. Dennoch ist „Ronde De Nuit“ ein unterhaltsames Metalscheibchen geworden, mit dem man sich schön in den Nostalgiemodus begeben kann.
Anspieltipp: „Ronde De Nuit“ und „Tempête & Naufrage“