Kaum eine andere deutsche Band (hach, welche Überraschung) hat in den letzten 2 Jahren einen so dermaßen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht, wie die Ziegen aus Goateborg, die sich mit ihrem Mix aus Death Metal, Crust- und Grindcore, gepaart mit den legendären Ziegenmasken, ziemlich schnell in die Herzen der Metalgemeinde gespielt haben. Musikalisch kann der Puritaner natürlich aufgrund der fehlenden Virtuosität der Geißböcke die Nase kraus ziehen, dennoch ist dem Vierer (gilt das eigentlich als Herde???) der hohe Funfaktor nicht abzusprechen. Kurzum: Milking the goatmachine machen einfach Laune. Punkt.
Nun also nach dem Wolf und den sieben Geißlein („Seven…a dinner for one“) erneut ein Konzeptalbum über „Clockwork orange“ und seinem Protagonisten Alex…wobei ich ehrlich gesagt nicht so ganz das Konzept entdeckt habe. Kackegal…die Mucke zählt und da hauen die Böcke mal wieder mächtig auf den Kot. Nix für Schöngeister, denn erneut kommt einem unweigerlich der Vergleich zu Autopsy, die ja ebenfalls einen sehr dezenten Geschmack für akustisches Hackfleisch, aber bei weitem nicht soviel Spaß inne Backen haben wie die Ziegen. Was um alles in Welt haben denn nur Barbara Streisand oder Homer Simpsons („Stupid sexy Flanders“) auf diesem Album zu suchen? „Wen interessiert das?“ (Die Trilogie „Knock knock“)…oder was wollen die Gehörnten im Zirkus? („More humour than human“) Doch auch musikalisch gibt es neben all den Albernheiten auch richtig schön was auf die Glocke. „Trappings of power“ ist ne coole Grindattacke, „Make it or break it“ und “The mky way” sind Midtempo Nackenbrecher und auch die kleinen, teilweise an Fear Factory erinnernden Industrial Einlagen wie beispielsweise beim Titelsong gehen gut rein. Und selbstverständlich darf der finale Gag nicht fehlen, bei dem die Capra aegagrus hircus (gemeinen Hausziegen) den Somerhit anno ‚92 von Culture Beat („Mr.Vain“) kurzerhand in ein Death Granate namens „Van killer“ verpacken. Total geil!!!
So langsam habe ich echt das Gefühl, melken alleine reicht nicht mehr, denn drei Alben von 2009 an riecht verdächtig nach überschüssiger Kreativität, den sich die Ziegen umhimmelswillen beibehalten müssen. Das Teil rockt, macht Laune und lässt das verfickte Wetter um einen herum vergessen. Allein dafür gebührt den Goats mein Dank. Für dieses tolle, abwechslungsreiche, spaßige und fette Album ebenfalls.
Bewertung: 8,5 von 10
Trackliste:
01. We want you
02. Greatest of a times
03. Human domestication
04. Knock knock Vol.1
05. Clockwork udder
06. Trappings of power
07. Raise your horns
08. Straw palace
09. Knock knock Vol.2
10. Combat column march
11. The mky way
12. Make it or break it
13. Knock knock Vol.3
14. More humour than human
15. A new sweeps clean
16. In hardest conditions
17. Van killer
18. Modus vivendi
19. The augury
20. The shaved ape blues