Zäumen wir das Pferd mal heute von der anderen Seite auf. Da ich generell seit Xentrix Version von „Ghostbusters“ ein großer Freund von außergewöhnlichen Coverversionen bin und diese meist auch die Punktzahl ein wenig nach oben drücken ist es natürlich recht und billig, dass „Greatest hits – Covered in milk“ von unseren Lieblings-Ziegen gleich pro Forma mit einer „10“ bedacht wird, wir mal alle 13 „verzickte“ Cover unter die Lupe nehmen und danach einfach subtrahieren und schauen, was übrig bleibt. Eine ganze Menge, so viel sei vorab schon einmal verraten.
Gleich beim Opener „Ma Baker“ war ich etwas im Zwiespalt, denn die Version der Boyband Knorkator ist und bleibt für diesen Song maßgebend und da kommen MTGM nicht ran. Stark gemacht allemal und sicherlich auch partykompatibel, aber irgendwie etwas uninspirierend, was man von der folgenden Interpretation des Robert Palmer Hits „Bad case for loving you“ nicht behaupten kann und der unbedingt mit aufs Album musste, wie aus der Heimatbasis der Ziegen verlautete. Das Teil rockt wie Sau und geht vollkommen steil, wie auch die Version des Ultravox Hits „Hymn“, den ich im Original schon geil fand und nun zu ziegig-grindigen-Ehren kommt. Bei einem Song dieses Formats ein mehr als geglücktes Unterfangen und definitiv eines der Highlights des Albums. Richtig witzig ist natürlich „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“, bei dem man sogar den Text bestens verstehen kann, was bei dem Gegrunze von Goatleeb Udder nicht unbedingt immer der Fall ist. Die Version des Huey Lewis Klassikers „Hip to be square“ (warum nicht „The power of love“?) ist da wieder etwas für absolute Liebhaber und Kenner des Originals, daher wenig massenkompatibel, was man allerdings von „Temple of love“ wieder mit Fug und Recht behaupten kann, doch leider ist diese Version des größten Hits der Sisters of Mercy in meinen Augen der mit Abstand schwächste Song der Scheibe, die dann aber mit „Rebel yell“ wieder einen Schub bekommt, der mit dem nächsten Highlight „Gimme all your lovin‘“ (ebenfalls ein inniger Wunsch der Ziegen) einhergeht und mächtig in die Hufe fährt. Die folgenden Songs können dann in meinen Augen nicht mehr ganz den vorher gezeigten Standard aufweisen, denn „Major Tom“, „Don’t say motherfucker“ und „Big in Japan“ laufen ganz gut nebenbei, hinterlassen aber keinen allzu großen Eindruck, dafür kracht Green Day’s „When I come around“ wieder prächtig. Das abschließende „Wake me up“ musste ich mir erst einmal im Original geben, da ich mit heutiger Popularmusik nicht mehr ganz konform gehe und konnte danach zumindest sagen, dass die Auslegung dieses Stücks ebenfalls recht stimmig geworden ist.
Die Scheibe ist auf jeden Fall partykompatibel ohne Ende und wird beim Hörer für viel Freude sorgen. Milking the goatmachine haben da wirklich eine nette Idee cool umgesetzt und sind ihrem Drang, bekannte Songs zu verwursten, eindrucksvoll nachgekommen. Manches ist richtig geil geworden, anderes hingegen weniger, wonach ich nach beendeter Subtraktion auf dennoch gute 8 Punkte gekommen…alleine schon wegen der Idee, dieses Album so zu gestalten, wie es gestaltet wurde. Sehr cool und hoffentlich wird dieses auch irgendwann mit einer zweiten Scheibe noch fortgeführt.
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist.
01. Ma Baker (Boney M.)
02. Bad case of loving you (Robert Palmer)
03. Hymn (Ultravox)
04. Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett (Bill Ramsey)
05. Hip to be square (Huey Lewis and the News)
06. Temple of love (Sisters of mercy)
07. Rebel yell (Billy Idol)
08. Gimme all your lovin (ZZ Top)
09. Major Tom (Peter Schilling)
10. Don’t say Motherfucker (Turbonegro)
11. Big in Japan (Alphaville)
12. When I come around (Green Day)
13. Wake me up (AVIICI)
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