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MISFIRE – Sympathy for the ignorant (2022)
(7.735) Olaf (9,0/10) Thrash Metal
Label: MNRK Heavy
VÖ: 01.04.2022
Stil: Thrash Metal
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Alte Lachsforelle, was für ein gigantischer Tritt in die Fresse! So kann man auch schon mal ein Review beginnen, nachdem man die weit verstreuten Stücke seine Kinnlade vom Schreibtisch aufgesammelt hat, nachdem sie aufgrund dieses Riffgewitters krachend in die Tiefe stürzen MUSSTE! Who the fuck sind Misfire??? Wer sind diese ungehobelten Bengels, die sich für diesen wohlfeilend Akt der musikalischen Körperverletzung verantwortlich zeigen?
Das Trio stammt aus Chicago und zockt groovenden, hammer-und knüppelharten Thrash Metal, hat viele tiefe Verbeugungen vor den Großen der Szene im Petto, langweilen aber nicht mit bloßem Plagiat, sondern bündeln vielmehr vorhandene Energien zu einem eigenständigen und genialen Sound, der einem die Kopfhaut vom Schädel reißt. Und dafür bedarf es noch nicht einmal einem Geschwindigkeitsrausch, den am brutalsten kommen Misfire rüber, wenn sie im Midtepobereich die Äxte schwingen, um auf Beutefahrt zu gehen.
Egal was diese Truppe anfässt, es gelingt! Auch dann, wenn man ein wenig zu offensichtlich seinen musikalischen Vorbildern Tribut zollt. So geschehen auf „Death trap“, der auch locker auf Panteras „Vulgar…“ hätte Platz gefunden, doch ein Vergleich mit den Riffkünsten eines Dimebag dürfte für Jay Johnson, der sich gleichzeitig auch für die Stimmbandakrobatik verantwortlich zeigt, nicht unbedingt für schlechte Laune sorgen.
Alleine Songs wir das treibende „Red flag“, dass etwas „angecore-te“ „He said, she said“ oder der Opener „Fractured“ mit seinem Ohrwurm-Riff sind unüberhörbare Kaufverpflichtungen für diese Scheibe, die in den Achtzigern für den Grundstein einer Weltkarriere gereicht hätte.
Und dabei ist dieses messerscharfe Sägeblatt bereits 2021 in Eigenregie veröffentlich und nun wieder neu aufgelegt worden. Fuck, da hatte ein sachkundiger Musikmanager endlich mal ein gutes Näschen, denn von Misfire wird man in Zukunft (hoffentlich) noch eine Menge zu Gehör bekommen. Obergeiles Debüt!!!
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Fractured
02. Red Flag
03. War of mine
04. Skin of mirrors
05. Death trap
06. No offense
07. R.I.P.
08. He said she said
09. L.Y.S.
10. Sympathy for the ignorant