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MORGUL BLADE – Heavy Metal Wraiths (2024)

(8.857) Maik (6,9/10) Tolkien Metal


Label: No Remorse Records
VÖ: 26.04.2024
Stil: Tolkien Metal






Etwa drei Jahre nach ihrem Debütalbum entführen uns MORGUL BLADE wieder nach Mittelerde. „Heavy Metal Wraiths“ heißt die Scheibe, und auf dem Cover sieht man auch drei dieser Ringwraiths, auch als Nazgul bekannt, welche sich aufmachen, den einen Ring für ihren Meister Sauron aufzuspüren.

Das Album beginnt recht episch, dem Thema angemessen, doch schon nach ein paar Takten wird die Geschichte flotter, bevor dann an MAIDEN erinnernde Gitarrenmelodien einsetzen. Der Gesang ist wieder im Rauhbauzbereich angesiedelt, wirkt aber, anders als bei KRYPTOS z.B., eher unpassend zur Mucke. Diese Art Gesang würde wohl zu einer Band, die sich im Blackenend Thrash aufhält, besser passen.

Das wäre aber nicht der einzige Kritikpunkt, denn nach dem vielversprechenden Anfang dröselt die instrumentelle Seite doch eher bieder und regelrecht betulich einher. Am merkwürdigsten am Opener „Eagle Strike“ ist allerdings die Tatsache, dass er einfach so abrupt aufhört, gerade dann, wenn man noch irgendeine dramatische Steigerung erwartet. Strange.

Mit marschartigem Sound startet „Beneath The Black sails“, erinnert so etwas an MANOWAR und RUNNING WILD, was eigentlich keine schlechte Idee wäre, wenn man dem Track noch etwas mehr Eier verpasst hätte. Das ganze Ding dümpelt nämlich irgendwie vor sich hin, Tempowechsel, die eigentlich Spannung und Dynamik aufbauen sollten, nehmen den Fluss aus einem so schon zähen Songwriting. Hier kommt überhaupt keine Power auf. Und das sphärisch verträumte Ende des Songs lässt unzählige Fragezeichen auf meinem Antlitz erscheinen.

Spätestens jetzt frage ich mich, was ich beim Debütalbum gehört habe, dass ich mich auf 7,9 Punkte habe festnageln lassen. Dann startet der Titelsong, und der kommt verhältnismäßig flott rüber. MORGUL BLADE wandelt hier auf demn Grat zwischen Epic und Pagan Metal, wobei Instrumente und Sänger scheinbar zu verschiedenen Seiten des Grates tendieren.

Richtiggehend schwarzmetallisch reitet die „Frostwyrm Cavalry“ los, doch dieses vehemente Vorpreschen kommt recht bald wieder am gleichbleibend unspektakulären Songwriting zum Halten. Da kann auch der marschmäßige Zwischenteil nichts mehr rausreißen. Die Band hat immer irgendwelche coolen Ansätze, vermag es aber nicht, daraus eine stimmige und vor allem interessante Atmosphäre zu kreieren. Das ganze Album dümpelt ein wenig vor sich hin, trotz gewisser Zwischenstücke, etwa das mit Klargesang vorgetragene Bardenstück „Widow’s Lament“, das kurze Instrumentalstück „A Welcoming Hearth“ oder das abschließende, orchestrale „The Last In A Line Of Kings“.

Dass es die Band anders kann, beweist der Doppelschlag „Spider God“ und „Razor Sharp“, wobei zumindest ersterer ordentlich in die Pagan Metal- Ecke tendiert, der zweite allerdings gegen Ende mit einem fast zweiminütigen Ausgeplänkel wieder vom Gaspedal rutscht.

Auch das stampfene „Neither Cross Nor Crown“ hat seine Momente, die den epischen Touch wecken und Lust auf mehr machen. Leider ist dann auch schon wieder Schluß, und das Album endet mit schon erwähntem Instrumentalstück.

Ich bin jetzt echt nicht der Kategorienpurist, und ich halte den Ansatz, ein Zwischending aus melodischem Epik Metal und aggressivem Pagan Metal zu kreieren, für durchaus interessant. Leider schaffen es MORGUL BLADE nur bedingt, diese Synthese mit genug Fleisch auf den Knochen zu verwirklichen. Wenn man zwischen zwei Stühlen tanzt, die man sich auch nicht kommod zusammengeschoben hat, fällt man eben ab und an hart auf’s Parkett.

MORGUL BLADE streben eine durchaus begrüßenswerte Symbiose aus kauzigem Epik Metal und harschem Pagan Metal an, schaffen es aber nur bedingt, diese auch effektiv durchzuziehen. Die abwechslungsheischenden Tempowechsel wirken eher zerfahren und so schafft es kaum ein Song, aus dem Album herauszuragen. Die besten Momente hat die Band, wenn sie etwas schroffer in die Saiten greift, leider nimmt sie viel zu oft den Riemen von der Orgel.

Anspieltipp: „Heavy Metal Wraiths“ und „Spider God“


Bewertung 6,9 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Eagle Strike
02. Beneath The Black Sails
03. Heavy Metal Wraiths
04. Frostwyrm Cavalry
05. Widow’s Lament
06. Spider God
07. Razor Sharp
08. A Welcoming Hearth
09. Neither Cross Nor Crown
10. The Last In A Line Of Kings




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