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MOS GENERATOR – The Lantern (2021)
(6.883) Jezebel (-/10) Heavy Rock
Wenn es langsam wieder wärmer wird, bekommt man auch Lust auf Musik, die nach staubigen Straßen und Wüstenwind klingt. Mos Generator bedienen genau diese Nische und das schon seit 20 Jahren. In der Zeit haben sie ungefähr 9 reguläre Alben aufgenommen (zuletzt „Shadowlands“ 2018) und eine unübersichtliche Anzahl von Splits, Live-Aufnahmen, Compilations und diverse Vinyl-only Sammler-Scheiben.
Eine dieser kaum mehr erhältlichen Sammeltassen war eine Picture-10“-Scheiblette mit dem Namen „Tales From The Vault“ aus dem Jahr 2007, welche nun aktuell neu aufgelegt wurde, einen frischeren Mix und ein neues Artwork bekam und wiederum als limitiertes farbenfrohes Vinyl-only-Release über das italienische Label Argonauta Records veröffentlicht wird.
Die Musik als solche ist toll, mal schwer und langsam wie in „Dyin‘ Blues“ oder „O’Cataa“, mal etwas schwungvoller wie bei „Nightwolf“. Etwas Psychedelik darf nicht fehlen, auch wenn es sich eher nach Bier und gelegentlichen Joints anhört als nach permanent zugedröhnten Kiffern. Die Aufnahmen stammen aus einer Session von 2006 und klingen fast wie aus der Zeit gefallen: spontan einfach mal jammen und aufnehmen, gern gleich im ersten Take, weil der Vibe zwischen den 3 Musikern stimmt.
Trotz Remaster ist der Sound roh genug geblieben, da gibt es nichts zu meckern, außer vielleicht, dass nach 22 Minuten schon Schluss ist. Fans von Fu Manchu, Saint Vitus, Spirit Caravan, Vokonis und dergleichen können blind zuschlagen, die kennen Mos Generator meist schon längst und haben „The Lantern“ auch schon auf ihrem Einkaufszettel stehen.
Was mich aber wirklich stört ist die Art und Weise der Verwurstung des eigenen Werks. „Dyin‘ Blues“ ist auf mindestens einer weiteren Compilation enthalten („Destroy“ von 2008). Von „In The Upper Room“ gibt es neben der Original-Aufnahme noch mehrere weitere Versionen, die letztes Jahr als Digital-Single veröffentlicht wurden usw. Durch die Vielzahl ähnlicher Veröffentlichungen der Band muss man schon krasser Merch-Messie sein, um wirklich alles haben zu wollen. Mag sein, dass „The Lantern“ eins der relevanteren Releases sein wird, vielleicht wäre es aber auch besser, auf das nächste Album mit frischem Material zu warten und darauf, dass man Musik endlich wieder live sehen kann. Gerade diese Art Mucke wirkt am besten auf einer Bühne statt aus der Konserve.
Anspieltipp: „Nightwolf“, „The Lantern“
Bewertung: ohne Wertung (- von 10 Punkten)
Tracklist:
01. Dyin’ Blues
02. In The Upper Room
03. The Lantern
04. Nightwolf
05. O’Cataa