Label: Lifeforce
VÖ: 19.05.2017
Stil: Postrock, Dark Metal
Das nenne ich mal ein Debüt! Mountaineer pfeffern uns direkt und ohne Vorwarnung eine Satte Scheibe namens "Sirens & Slumber" um die Ohren. Postrock vom feinsten, gemixt mit einer kleineren extra Portion Härte. Also nicht nur ruhiges Geklimper und emotionale Melodien, nein, an Härte und Ausdruck fehlt es der Scheibe ebenso nicht ("Measured Breaths").
Aber dennoch liegt die 2te Stärke der Platte auch in den ruhigeren atmosphärischeren Parts der Songs ("Coma Fever"). Es ist eben ein Hin und Her im perfekten Gleichgewicht zwischen tiefen und bösen Riffs, sowie charmanten Ohrwurmmelodien. Der Sprung gelingt nicht vielen Truppen, bzw. wird er von einigen Bands erst gar nicht versucht. Hier zeigt sich, wenn man es richtig macht, wird er aber schnell zum Erfolgssprung. Unterstützend dazu wird natürlich eine wirklich klare und Top Soundqualität abgeliefert. Anders würde diese Stilrichtung auch nicht ihre Wirkung und Gedanken entfalten können. Es ist schon erstaunlich wie viel noch möglich ist, immerhin ist der Stil ja nun schon lange keine Neuerfindung mehr. Dennoch sollte man hier nicht von Trittbrettfahrern sprechen. Die Musik von Mountaineer hat ihren eigenen kreativen Output. Vor allem der klare, hohe Gesang bleibt oft im Ohr hängen und verschmilzt förmlich mich den Melodien und Riffs der Gitarren ("Womb"). Dazu gesellt sich noch irgendwie eine leichte kleine, amerikanisch, rotzig und zugleich poppige Bay Area Attitüde ("Pull The Blinds"). Es macht einfach Spaß zu hören. Man merkt es schon, es folgen Highlight nach Highlight, wobei gerade gegen Ende noch einmal "Siren Song" und vor allem "Goodnight" ordentlich was abliefern. Man kann gespannt sein, wie auf dieses Album in Zukunft angeknüpft wird und ein nur hoffen, dass es kein stand-alone Ding wird.
Ein wenig mehr Spielerei mit dem Gesang, Gesangsvariationen und vielleicht Stellenweise eine noch tiefer gehende Doomnote, könnte das ganze vielleicht noch mehr abrunden. Aber so wie es ist, ist es einfach schön gemacht und die perfekte Musik für gute, sowie schlechte Zeiten, je nach eigener Interpretation. Debüt gelungen würde ich mal meinen.
Bewertung: 8,9 von 10,0 Punkten
Tracklist:
01. Foam
02. Coma Fever
03. Measured Breaths
04. Womb
05. Pull The Blinds
06. Siren Song
07. Fog And Distant Light
08. Adrift
09. Goodnight