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MR. BIG – Ten (2024)

(9.003) Maik (8,0/10) Blues Rock


Label: Frontiers Music
VÖ: 12.07.2024
Stil: Blues Rock






Diesen Review habe ich jetzt eine Weile vor mich hingeschoben, denn bisher waren MR.BIG für mich nicht unbedingt eine Band, mit der ich mich außer zufälligem gelegentlichen Hören beschäftigt hatte.

Nach dem Tod von Drummer Pat Torpey im Jahre 2018 ging ja nicht mehr viel für die Band, und es hieß, dass das Kapitel des Herrn Groß nun abgeschlossen wird. Doch die Reaktionen des Publikums auf der momentan noch laufenden Abschiedstournee (die im September mittels Livealbum auch in die heimischen Abspielgeräte wandern kann) machte den Mannen Lust, doch noch mal ein paar neue Songs zu schreiben.

Das waren dann genug, um mit dem passend betitelten Album „Ten“ den Veröffentlichungszehner voll zu machen, und sich damit verdient in den Ruhestand zu begeben. Der neue Mann an der Ballerbüx nennt sich Nick D’Virgilio, der sich schon im Prog-Sektor ein paar Meriten ertrommelt hat.

Das führt zunächst zu einem etwas sperrigen Opener. Denn da das Drumkit sehr weit in den Vordergrund gesmischt wurde, nervt das etwas proggige Drumming bei „Good Luck Trying“ und hätte fast dazu geführt, dass ich diese Rezension verweigert hätte.

Glücklicherweise gibt sich der Effekt, wenn Nick songdienlich drummt, was beim zweiten Song „I Am You“ zu einem recht eingängigen Rockstück führt. Insgesamt schaffen es MR.BIG überhaupt, recht abwechslungsreiche Songs zu schreiben, die sich in der Grauzone zwischen Soft Rock, Rock, Southern Rock und Blues herumtreibt.

Teilweise schiebt sich die Mucke auch mal in Richtung ROLLING STONES (hört mal in „Up On You“ rein!), dann mal wieder in Richtung LED ZEPPELIN, ohne diese Bands jedoch irgendwie zu kopieren. Es gibt gefühlvolle Balladen wie „Who We Are“ oder „The Frame“, softe AOR- Nummern wie „As Good As It Gets“, exotische Sounds wie zu Beginn von „Right Outta Here“, Rock’n’Roll-lastige Nummern wie „What Were You Thinking“ oder Rocker wie „Sunday Morning Kinda Girl“.

Alles in allem recht radiotaugliche Mucke, die mal mehr, mal weniger zündet, aber immer ein Gespür für griffige und eingängige Songs offenbart. „Ten“ stellt ein würdiges Abschiedsalbum dar (wenn es denn beim Abschied bleibt…remember the SCORPIONS!), mit der MR.BIG zeigen, dass sie nicht einfach noch mal was zusammengeschustert haben, um noch ein bissle Cash abzugreifen, sondern dass sie wirklich Herzblut ins Songwriting gesteckt haben.

Ein Fan werde ich mit Sicherheit dennoch nicht werden, dazu ist mir die Mucke doch zu weit von meinem persönlichen Geschmack entfernt. Aber es ist gute Rockmusik, die unterhaltsam ist und um Längen besser als der Kram, den viele Altstars sonst so abliefern. Das muss ich auf jeden Fall uneingeschränkt zugeben.

Anspieltipp: „Sunday Mornig Kinda Girl“ und „Up On You“


Bewertung 8,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Good Luck Trying
02. I Am You
03. Right Outta Here
04. Sunday Morning Kinda Girl
05. Who We Are
06. As Good As It Gets
07. What Were You Thinking
08. Courageous
09. Up On You
10. The Frame
11. 8 Days On The Road (Bonus)




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