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MY HAVEN – Until (2021)
(7.282) Marky (8,3/10) Melodic Metal
Label: DIY
VÖ: 06.08.2021
Stil: Melodic-Metal
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Man sollte ja nicht immer den Promozettel lesen, bevor man die dazugehörige Scheibe hört. Im Falle von MY HAVEN, einer neuen Band aus Helsinki/Finnland, entpuppt sich das als Fehler. Ich dachte zuerst wieder an eine weitere Band aus dem illustren Kreise „Eine Trällerelse und ihre Mitmusikanten“.
MY HAVEN bestehen aus Teija Sotkasiira (Vocals), Kimmo Pitkänen (Guitars), Petteri Paukku (Bass), sowie Jan Hirvonen (Drums and Synths). „Until“ ist ihre Debütscheibe, die bisher noch im Eigenbetrieb verkauf wird. Das könnte sich bald ändern, da MY HAVEN zu meiner Überraschung nicht Symphonic-Metal spielen, sondern grundsoliden und gekonnt eingängigen Melodic-Metal. Sängerin Teija hat eine schöne klare und kräftige Stimme, die von vielen sehr guten Hooklines umgeben ist.
Der Einstieg mit „Blood Of Hope“ kommt recht schwungvoll daher und glänzt mit den besagten Hooklines, die sofort ins Ohr gehen. So geht es weiter bei „Art Of Letting Go“ und der aktuellen Videoveröffentlichung „Found Not Forgotten“, die im normalen rockigen Gewand daherkommen und abermals mit eingängigen Refrains zu überzeugen wissen.
„Slowest Death In Life“ beginnt dann ruhiger und die Keyboards rücken mal mehr in den Vordergrund. Aber keine Sorge, MY HAVEN driften nicht in schwülstige Sphären ab, sondern lassen den Song schon wenig später recht gut rocken. „Beginning And The End“ hat gar einen epischen Charakter, welcher wiederrum durch sehr gelungene Gesangslinien überzeugt.
Erst bei „Day One“ oder „Bridges Burning“ lässt der „Aber Hallo“-Effekt etwas nach. Die Songs klingen zwar ebenso gut produziert und beide Songs könnten ohne wenn und aber im Radio laufen. Sie besitzen für mich jedoch nicht die Eingängigkeit der ersten fünf Songs.
„The Hell I Died For” ist wieder besser und bei “Name Of The Game” kommen endlich wieder schöne Metal-Riffs zur Geltung, bevor es mit einer Mischung aus verträumter Strophe und rockigen Pre-Chorus weiter geht, bis dann aus dem Nichts wieder ein Hammer Refrain kommt, den man sofort ins Herz schließen muss.
Im letzten Song „Forever“ wird es wieder epischer und getragener, ohne ins mittelmäßige abzudriften, aber auch nicht so ganz zu überzeugen, wie zuvor.
MY HAVEN liefern mit „Until“ ein formidables Debüt ab, das Melodic-Metal Liebhaber sofort in den Bann ziehen wird. Sehr schöne und eingängige Gesangslinien treffen auf Melodic-Metal Riffs, die Herz haben und in einen atmosphärischen Keyboard Teppich eingebettet sind. Das Beste an der Platte, sind jedoch die vielen guten Songs, die ohne Wenn und Aber im Radio laufen können. Bleibt nur die Frage, wie lange MY HAVEN ihre Debütplatte noch im DIY-Verfahren verkaufen müssen.
Anspieltipps: „Blood Of Hope“, „Beginning And The End” und „Name Of The Game”
Bewertung: 8,3 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Blood Of Hope
02. Art Of Letting Go
03. Found Not Forgotten
04. Slowest Death In Life
05. Beginning And The End
06. Day One
07. Bridges Burning
08. The Hell I Died For
09. Name Of The Game
10. Forever