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NAPALM DEATH

Utilitarian (2012)

Na aber Hallo, das wurde ja auch mal langsam Zeit. Was, meine Herren, sollte das? Fast geschlagene drei Jahre habt ihr uns warten lassen, doch es sei Euch verziehen, denn wer 31 Jahre nach seiner Bandgründung immer noch solch dicke Eier in seinen Hosen hat und solch einen Krawallbolzen raushaut, dem darf man nicht böse sein. Napalm Death haben sich schon immer einen Dreck um Konventionen geschert und auch auf dem nunmehr gefühlten sechshundersiebenundfünfzigsten Album seit Beginn der Achtziger namens „Utilitarian“ machen die Briten herrlichen Krach, der einen die Alltagssorgen schnell vergessen lässt.

Die 16 auf dem Album befindlichen Highspeed Granaten reißen einem die Schädeldecke ab…und das schreibt einer, der in der Nähe eben solcher letzte Woche operiert wurde. Mitch Harris‘ Gitarre fräst sich durchs Unterholz, Barney Greenway kann man praktisch vor seinem geistigen Auge herumzappeln sehen und die Rhytmusfraktion namens Danny Herera und „Mattengott“ Shane Embury legt den Teppich für dieses famose Death/Grind Massaker. Doch wie so häufig nehmen die Jungs von der Insel auch ab und zu mal den Latschen vom Gas und crusten sich in die Herzen des Verfassers dieser Zeilen. „The wolf I fed“ ist eines der besten Stücke, welches ND in den letzten Dekaden verbrochen haben und beweist die eben von mir aufgestellte Behauptung. Warum aber um Himmelswillen musste man unbedingt bei „Everyday pox“ ein Saxophon (!!!) mit einbauen? Das quietscht so sehr, dass man sich im Behandlungsstuhl des hiesigen Zahnarztes wähnt. Wurscht, denn nach dem herrlich eingetrümmerten Intro „Circumspect“ werden keine Gefangenen mehr gemacht und das furchtbare Getute ist schnell vergessen. „Errors in the signal“ (beinhaltet alle liebgewonnenen ND Trademarks), das schleppende „Collision course“, das anfänglich nach oller Demo Aufnahme klingende „Opposites repellent“ oder der Express-Grinder „Think tank trials“ sind nur einige Beispiele für die hohe Kunst Napalm Death‘…und egal welche Band sich erdreistet, zukünftig am Thron dieser Institution zu rütteln: Seid auf der Hut, denn der Vierer wird Euch von oben bis unten zuscheißen und einsacken.

Der gute Jesse Pintado wird dort oben auf seiner Wolke selig grinsend auf die Erde herabblicken und seine Matte im Takt der neuen Alben seiner alten Arbeitgeber von Terrorizer und eben Napalm Death kreisen lassen, denn anno 2012 ist der Vierer aus Birmingham stark wie eh und je. Lasst Euch kapital die Rübe abreißen und beschert den Jungs im kommenden 32.Jahr ihres Bestandes einen ebensolchen Erfolg, wie sie ihn schon vorher inne hatten. Ich verneige mich voller Ehrfurcht und Demut erneut vor den unverwüstlichen Death/Grind Königen aus Britannien. Exzellent!

Bewertung: schweißtreibende und gewaltige 9,2 von 10 Punkten

Trackliste:

01. Circumspect

02. Errors in the signal

03. Everyday pox

04. Protection racket

05. The wolf I fed

06. Quarantined

07. Fall of their swords

08. Collision course

09. Orders of magnitude

10. Think tank trials

11. Blank look about face

12. Leper colony

13. Nom de Guerre

14. Analysis paralysis

15. Opposites repellent

16. A gag reflex


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