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NASTY SAVAGE – Jeoprady Room (2024)

(9.082) Olaf (9,5/10) Thrash Metal


Label: FHM Records
VÖ: 10.10.2024
Stil: Thrash Metal






Grundgütiger, ich bin wieder 15! Was habe ich die ersten beiden Scheiben der Floridianer von Nasty Savage geliebt, geradezu vergöttert, bin aber leider nie in den Genuss gekommen, die Truppe um Nasty Ronnie mal live zu erleben. Nach diversen Auflösungen schwand diese Hoffnung auch immer mehr, obwohl ich 2004 mit der „Psycho Psycho“ tatsächlich noch einmal darauf vertraute, dieser außergewöhnliche Band endlich mal auf einer Bühne meiner Wahl meine Aufwartung machen zu dürfen.

Vor acht Jahren, sprich 2016, reformierte man sich dann erneut und einmal mehr wurde dieser Wunsch mit Wasser begossen, doch als die Gründungsmitglieder David Austin und Ben Meyer erneut ausstiegen und Bassist Richard Bateman 2018 an Herzversagen starb, trug ich auch diesmal meinen Herzenswunsch zu Grabe. Bis JETZT!

Völlig unerwartet und überraschend haben die Mannen um den Mikrofon-schwingenden Wrestler nämlich ein neues Album in der Pipeline, die sich „Jeoprady Room“ nennt und endlich mal wieder eine Reunion alter Helden sinnvoll erscheinen lässt. Das insgesamt fünfte Album in 41 Jahren Bandgeschichte ist nämlich ein steinhartes Brett und in meinen Augen der konsequente Nachfolger des legendären 89er Albums „Penetration Point“, welches bis heute oft und gerne ein paar Runden auf meinem Plattenteller einlegt.

Das (natürlich) im legendären Morrissound unter den Fittichen von Chef Jim Morris persönlich aufgenommenen Werk ist nämlich erneut ein knüppelhartes, technisch hoch versiertes und an manchen Stellen verdammt ironisches Album, welches den Spirit der 80er wiederbelebt und ein wenig wie aus der Zeit gefallen klingt, was ich hier als dickes Kompliment verstanden haben möchte. Der Humor des Nasty Ronnie ist immer noch präsent und musikalisch ist man keinen Millimeter von dem Ursprungssound abgewichen, was sich viele andere Bands aus dieser Epoche mit Reunion-Gedanken oder bereits durchgeführten mal dick hinter die Ohren schreiben sollten.

Wirklich jeder Song brennt einem Löcher in die Boxen, die Riffs sind grandios und auch die Vocals des Fronters klingen immer noch wie vor 35 Jahren. Dazu hat man beim Übersong „Witches Sabbath“ mit John Tardy von Obituary nicht nur einen großartigen Gast an Bord, sondern auch einen riesigen Fan der Band. Dementsprechend eine logische Kollaboration zwischen zwei Florida-Legenden.

Langeweile sucht man vergebens, die Arrangements sind abwechslungsreich, die Riffs sind zum Teil herrlich schräg, wie man es von Nasty Savage in der Vergangenheit gewohnt war und das Gesamtpaket bietet nicht nur für die Altvorderen und Fans dieser absoluten Kultband genügend Futter, sondern sollte auch die nun nachfolgenden Generationen begeistern können. Back with a Bang mit einer Scheibe, die einfach nur großartig, brutal und spaßig ist, also alles das, was Nasty Savage damals schon so außergewöhnlich gemacht hat und auch 2024 noch perfekt funktioniert.


Bewertung: 9,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Invocations
02. Jeopardy Room
03. Brain Washer
04. Southern fried Homicide
05. Witches Sabbath
06. Schizoid Platform
07. Aztec Elegance
08. Operation Annihilate
09. Blood Syndicate
10. The 6th Finger
11. Sainted Devil




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