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NECRONOMICON – Constant To Death (2023)
(8.315) Maik (9,3/10) Thrash Metal
Label: El Puerto Records
VÖ: 28.04.2023
Stil: Thrash Metal
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Eine der Dienstältesten Thrashcombos schiebt gerade mal zwei Jahre nach ihrem letzten Longplayer die nächste Granate ins Bordgeschütz. NECRONOMICON standen immer irgendwie, und für mich unverständlich, im Schatten der vorgeblich Großen und Bekannten – nun, nicht für mich. Seit ich damals vor gefühlt einem Leben in der DDR- Sendung „Tendenz Hard bis Heavy“ den Song „The Following Century (Darkland II)“ im Radio hörte, hat mich die Band gepackt. Und obwohl produktionstechnisch damals noch so einiges im Argen lag, liebe ich die ersten beiden Alben der Band immer noch abgöttisch.
Umso erfreuter bin ich natürlich, wie schon beim Vorgänger, auch das aktuelle Album der schon fast vier Jahrzehnte rockenden Mannen auf der Review Agenda zu haben. Und ich muss sagen, die Jungs haben es mal wieder geschafft, mit zielsicherer Präzision offene Tore bei mir einzurennen. „The Final Chapter“ war also, wie ich richtig vermutete, noch nicht das letzte Kapitel des Vierers.
Etwas gebremster als beim letzten Album, beginnt die Band diesmal mit dem Titelsong, der dennoch schon mal ordentliche Schneisen durch das Synapsengestrüpp sägt. Diese Verbindung aus geradlinigem Thrash und teils vertrackten und verfrickelten Parts als maßgebliches Markenzeichen von NECRONOMICON begeistern mich immer wieder aufs Neue und selbiges bleibt mir die Band auch nicht schuldig.
Ab und an wildert die Formation dezent im Fundus von Bands wie KREATOR, METAL CHURCH und MEGADETH, aber immer songdienlich dem eigenen Stil angepasst. Und da gibt es eben thrashige Vorwärtshämmer wie „Redemption“ oder „They Lie“, regelrecht melodische Ausflüge wie im Gitarrensolo von „Stored In Blood“, abgefahrene Samples/Intros wie in „The Guilty Shepherd“, welches in einen Thrasher mündet, für den sich Megadave einen Finger abbeißen würde.
Überhaupt brauchen sich NECRONOMICON keine Gedanken darüber machen, dass zeitgleich andere Thrashheroen ihre aktuellen Alben auf den Markt werfen, ins besonders die ehemaligen Thrasher mit dem gelben Coverartwork, deren Killerriff aus „One“ in „The Guilty Shepherd“ mal kurz angespielt wird.
Aber wir waren ja beim Abwechslungsreichtum, den NECRONOMICON auf diesem Album auf ein wirklich hohes Level heben, ohne an Heftigkeit einzubüßen. Gerade in „Voice For The Voiceless“ überrascht Raukehle Freddy mit aussergewöhnlichem, überhaupt nicht ‚voiceless‘ wirkendem, melodischem Refraingesang.
Teilweise gehen NECRONOMICON auf „Constant To Death“ etwas back to the roots, mit teilweise schrägen Einschüben und technischen Spielereien, ohne jedoch in Unnachvollziehbarkeit zu versinken. Vertrackte Songs wie „Black Rain“ schaffen es dennoch, sich schon beim ersten Durchlauf festzusetzen und bieten einen perfekten Kontrast zu Tracks wie dem darauffolgenden Speedgewitter „Children Cry Alone“, der ordentlich Adrenalin in den Organismus schaufelt.
Da mich in der letzten Zeit einige meiner frühen Idole eher mit mittelprächtigem Zeug ‚beglückt‘ haben, freue ich mich wirklich, dass wenigstens auf NECRONOMICON Verlass ist, die mit „Constant To Death“ eines der besten Thrashalben dieses Jahres veröffentlicht haben, welches ich mit Begeisterung immer wieder hören kann und will. Das Coverartwork erinnert auf den ersten Blick an das von DARKNESS‘ „Conclusion And Revival“, von der Farbgebung her, und hebt sich auch so von den gängigen Sujets im Thrash Metal ab.
Klasse Album, facettenreich, anspruchsvoll und dennoch treibend und genickmuskelaktivierend, bei dem der Finger automatisch zum Repeatknopf wandert, wenn „The Blood Runs Red“, das letzte Stück auf dem Album verklungen ist.
Anspieltipp: „They Lie“, und „Children Cry Alone“
Bewertung: 9,3 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Constant To Death
02. They Lie
03. Redemption
04. Stored In Blood
05. The Guilty Shepherd
06. A Voice For The Voiceless
07. Black Rain
08. Children Cry Alone
09. Bloodrush
10. Down From Above
11. The Blood Runs Red