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NEKROTHORAX – Ektoparasit Superstar (Demo) (2021)

(7.516) Maik (7,7/10) Black Metal


Label: DIY
VÖ: 01.12.2021
Stil: Black Metal

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Die Älteren unter uns erinnern sich bestimmt noch an die Zeit, als Bands ihre ersten musikalischen Veröffentlichungsschritte per Proberaumaufnahme auf Kassetten unternahmen. Ohne Internetpräsenz, ohne Hochglanzauftritt, einfach nur die eigene Mucke einem interessierten Publikum zu Gehör zu bringen. Diese Kultur scheint seit einigen Jahrzehnten durch die digitale Welt ausgerottet zu sein.

Scheint, denn immer noch gibt es Bands, die haben einfach nicht die Kohle oder die nötigen Verbindungen oder auf dieses ganze Spotify-und-Co-Gedöns null Bock. Ein derartiges Konglomerat ist das schwarzmetallische Projekt NEKROTHORAX, welches vom „Snowfall“- Magazin-Betreiber Sint und seinem Kollegen Darius gegründet wurde.

„Ektoparasit Superstar“ ist das erste veröffentlichungstechnische Lebenszeichen der beiden, und liegt mir hier nun zur Rezension vor. Nun, der moderne Musikkonsument wird sicher die Hände über die Ohren zusammenschlagen und ängstlich bibbernd unter dem Tisch verschwinden, um dort entgeistert am Tischbein zu nagen. Denn was NEKROTHORAX hier fabrizieren, ist nichts anderes als roher, ursprünglicher Black Metal, underground as fuck.

Dabei fühlt man sich teilweise an VON erinnert, obwohl NEKROTHORAX trotz allem Ungestüms weniger stumpf daherkommen, was vor allem an den wirklich ausufernden Gitarrensoli liegt, die mich von Klang und Art an BATHORY zur Zeit von „Under The Sign Of The Black Mark“- Zeiten erinnern. Auch die Riffs sind, obgleich auf simpel getrimmt, weniger primitiv gehalten als das Getrümmer von VON.

Alte BATHORY sind auf jeden Fall ein Einfluss, aber auch DARKTHRONE könnte man heraushören. Die Texte werden in polnischer Sprache intoniert, was durch den slavischen Touch den Vocals, außer dem grollenden VON-Effekt auch noch eine Spur MASTER’S HAMMER hinzufügt.

Das alles klingt roh, brutal und dreckig. Die Produktion ist zwar etwas dünn, ist aber den Aufnahmeumständen geschuldet. Rauscheffekte, die wohl daherkommen, dass die beiden die Regler auf Maximum gestellt haben, verstärken den Undergroundcharakter auf eher charmante Weise. Diverse Soundeffekte, wie in W Oczekiwaniu Na Koniec“, wo es klingt, als würde Sint die während der Bandprobe geleerten Bierflaschen an die Wand schmeißen, kurz vor einem schranzigen Bass-Solo, lockern den Three-Tracker ein wenig auf.

Für Klarsoundfetischisten ist das dann definitiv nix, und für schöngeistige Audiophile schon mal gar nix. Old School- Idioten wie ich finden das aber ziemlich cool, und man fühlt sich mal eben dreißig Jahre in die Vergangenheit versetzt, als Black Metal noch wild, böse und vor allem dreckig war, und von den Big Players im Musikgeschäft ignoriert wurde.

Ab und an gibt es den einen oder anderen Drum-Break, der etwas holprig rüberkommt (was vielleicht an den oben genannten Bierflaschen liegen könnte), doch insgesamt zeigen NEKROTHORAX auf jeden Fall ein gewisses Potential, welches es nun gilt, auszuarbeiten. Und ich habe schon weitaus Schlechteres als Labelveröffentlichung gehört. Wie mir Sint mitteilte, komponiert die Band schon die Songs für das zweite Demo.

„Ektoparasit  Superstar“ ist auf Kassette erschienen, auf 55 Stück limitiert, und kann über Snowfall-Zine@gmx.de bestellt werden. Wer über kein Kassettenabspielgerät mehr verfügt, kann den Sint ja mal nett fragen, ob er ihm/ihr die drei Songs auf eine CD brennt oder vielleicht auch in digitaler Form zukommen lässt.

Anspieltipp: „Pissanthrope“


Bewertung: 7,7 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Nasi Wszyscy Umarli Z Naszego Świata
02. Pissanthrope
03. W Oczekiwaniu Na Koniec




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