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NEMEDIAN CHRONICLES – The Savage Sword (2024)
(8.750) Maik (8,2/10) Symphonic Power Metal
Label: No Remorse Records
VÖ: 23.02.2024
Stil: Symphonic Power Metal
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Ich bin epischem Metal ja nicht abgeneigt, wenn er eine gewisse Düsternis in sich birgt. Derzeit laufen unter dieser Bezeichnung aber auch viele Bands, die sich unter dem Banner sinfonischer Klänge eine eher fröhlich wirkende Note in den Eichenschild geritzt haben.
Zu diesen Combos muss man wohl auch die Franzosen NEMEDIAN CHRONICLES zählen, obwohl die Band einen guten Mittelweg gewählt hat. Keyboardarrangements sind ebenso an der Tagesordnung wie Chöre und ein gewisses Pathos. Andererseits schmettern die Kollegen auch ordentliche Riffs aufs Schlachtfeld, was der Sache ausreichend Heavyness verschafft.
Dieser Eindruck wird allerdings nicht von Anfang an vermittelt, denn nach einem gesprochenen Introtext starten NEMEDIAN CHRONICLES zunächst mal mit einer Art Ballade, die eher an Mittelalter- oder Folk- Bands gemahnt, sich zum Ende hin aber dann doch als Powerballade entpuppt. Dieser Beginn mag etwas unglücklich gewählt sein, vor allem, weil dieses Stück dann auch fast sechs Minuten auf dem Tacho zu stehen hat.
Wer aber genug Geduld aufzubringen gewillt ist, findet sich spätestens bei „Venarium“ im epischen synthaufgemotzten Metal wieder. Der folkmäßige Einschlag kommt beim flotten „The Thing In The Crypt“ dann wieder zum Vorschein und erinnert fast ein wenig an TYR, nur eben auf Speed.
Ein wuchtiger Stampfer ist, passend zum Titel, „Tower Of The Elephant“. Hier kommen die Vocals auch schön kräftig rüber und setzen, zumindest in den Strophen, mehr auf Power als auf Melodie. Mit über neun Minuten ist der Song vielleicht etwas ausufernd geraten, aber NEMEDIAN CHRONICLES haben genug Ideen, diese Spiellänge auszufüllen.
Auch insgesamt schafft es der Sechser aus Toulouse, die Gratwanderung zwischen sinfonischen Parts und heavy Riffs mit Bravour zu absolvieren. Obwohl die Synths fast ständig am Start sind, können die Gitarren und der Gesang von Alexandre Duffau, der gekonnt zwischen kraftvoll und liedhaft wechselt, genügend Heavyness aufbauen.
Man kann nicht bestreiten, dass NEMEDIAN CHRONICLES ein gutes Gespür für griffige Melodien haben und ihre Ideen effektvoll umsetzen können. Man möchte es kaum glauben, dass es sich hier um ein Debütalbum handelt. Denn erst seit 2017 ist die Band zusammen. Da könnte in Zukunft noch einiges auf uns zukommen. Wenn die Band weiterhin das Hauptaugenmerk auf treibenden Metal legt und die Keys und Chöre nur songdienlich einsetzt, dürfte hier ein neuer Stern am Epic Symphonic Power Metal- Himmel aufgehen.
Anspieltipp: „The Thing In The Crypt“ und „Black Lotus / The Curse Of Thog“
Bewertung 8,2 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Nemedian Chronicles
02. Born On A Battlefield
03. Venarium
04. The Thing In The Crypt
05. Tower Of The Elephant
06. Tigress Of The Black Coast
07. The Savage Sword
08. Monsterslayer
09. Black Lotus / The Curse Of Thog
10. Stygian Sons Of Set
11. The Song Of Red Sonja
12. Road Of The Kings