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NERVOSA – Jailbreak (2023)

(8.516) Maik (9,0/10) Thrash Metal


Label: Napalm Records
VÖ: 29.09.2023
Stil: Thrash Metal






Frauen mögen es ja grundsätzlich nicht, mit dem Wort ‚fett‘ in Verbindung gebracht zu werden. Dennoch komme ich beim neuesten Output der Brasilianerinnen NERVOSA nicht umhin, diesen Begriff zu verwenden, denn der Sound dieser Scheiblette ist einfach nur FETT.

Das Besetzungskarussell hat sich wieder einmal gedreht, und man fragt sich, ob die Band irgendwann mal zwei Alben mit demselben Lineup aufnehmen wird. Gitarristin Prika Amaral hat sich mittlerweile das Mikro selbst gekrallt und zeigt, dass sie auch eine echt geile Thrashvoice in ihrem Kehlchen beherbergt. Zum Zweiten brettern NERVOSA nun mit zwei Gitarren durch die Thrashlandschaft, was sicher besonders live für ordentlich Druck sorgen wird.

„Jailbreak“ heisst das Gerät und macht keine Gefangenen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn hier gibt es fast ständig auf die Mütze. Messerscharfe Riffs, kratzig bösiger Gesang und mächtig Druck aus der Rhythmussektion lassen selbst Hochsicherheitstrakte wie Mürbeteig zerbröseln. Dazu kommen noch Gitarrensoli, die sich teilweise durchaus mit SLAYER messen können. Dabei wird nicht nur extrem gethrasht, nein, auch in anderen Sparten der brutalen Ohrenverödung wird ordentlich geräubert. Genaugenommen im reichhaltigen Fundus des Death Metal. Zum Beispiel dürften einige Teile der Songs „Superstition Failed“ oder „Gates To The Fall“ auch den Worshippern der Todesbleifraktion der Marke BOLT THROWER oder ähnlichem ganz gut ins Lauschläppchen sickern.

Wenn man also meint, NERVOSA würden auf „Jailbreak“ den Rahmen des Thrash ausweiten, dann muss man erläuternd hinzufügen, dass dies in Richtung mehr Brutalität geht. Wird es mal langsamer, wühlen sich tonnenschwere Riffpanzer durch den brasilianischen Dschungel. Dagegen sägen sich die schnellen Teile derartig durch den Regenwald, dass die gesamte Belegschaft von Greenpeace Schnappatmung bekommt.

Das einzige Manko ist vielleicht, dass durch das ziemlich gleichmässig hohe Niveau und die fast in jedem Song auftretenden überraschenden Riffwechsel kaum ein Song derartig herausragt, dass er Hitcharakter entwickelt. Man sollte sich also bei den ersten Durchläufen etwas mehr auf die Mucke konzentrieren. Denn zu entdecken gibt es sehr viel, da die Band trotz der ständigen Brezelei auf Abwechslung gesetzt hat.

Anspieltipp: „Jailbreak“, „Endless Ambition“ und „Ungrateful“


Bewertung 9,0 von 10 Punkten


TRACKLIST:

01. Endless Ambition
02. Suffocare
03. Ungrateful
04. Seed Of Death
05. Jailbreak
06. Sacrifice
07. Behind The Wall
08. Kill Or Die
09. When The Truth Is A Lie
10. Superstition Failed
11. Gates To The Fall
12. Elements Of Sin
13. Nail The Coffin




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