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NIGHTRAGE – Abyss Rising (2022

(7.648) Maik (8,6/10) Melodic Death Metal


Label: Despotz Records
VÖ: 18.02.2022
Stil: Melodic Death Metal






Da zweifelt man immer an sich und seinem ‚Fachwissen‘, wenn man eine Band in den Fokus bekommt, die bisher völlig unter dem eigenen Radar geflogen ist, und feststellen muss, dass es die schon ewig gibt. So erging es mir, wie schon so oft, auch mit dem griechisch/schwedischen Outfit NIGHTRAGE.

Diese Combo orgelt nun schon seit Beginn dieses Jahrtausends durch die musikalischen Gefilde metallischer Ausprägung und hat nun schon den neunten Langspieler auf der Pfanne. NIGHTRAGE sind im Bereich des melodischen Death Metal unterwegs, und bedienen damit eigentlich alle Trademarks, die diese Sparte auszeichnen.

Das beginnt mit galoppierenden Riffs im GATES OF ISHTAR- Style, wie sie beim Opener und gleichzeitig Titeltrack „Abyss Rising“ zelebriert werden, oder von melodischen Gitarrenlinien mit leichter IRON MAIDEN- Affinität, wie das Anfangsriff von „9th Circle Of Hell“. Dazu der genretypische hohe Kreischgesang, den Bands wie AT THE GATES oder IN FLAMES dazumal generiert hatten, und damit einen weiten Bogen vom ursprünglichen schwedischen Death Metal, über Thrash bis hin zum Heavy Metal spannten. Und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass NIGHTRAGE sich eindrucksvoll in die Phalanx der Todesmelodiker einreihen.

Die Mucke zockt teilweise locker flockig und unbeschwert durch die Gegend, und brilliert sowohl mit vertrackten Gitarrenläufen als auch mit vorwärtspreschenden Nummern wie „Dance Of Cerberus“, bei dem selbst der Höllenhund seine drei Köpfe schüttelt.

Andere Songs, wie „Falslifying Life“ sind etwas melodischer angelegt, und Songs wie „Shadows Embrace Me“ versprühen eine leichte Desolation im Stile der letzten DISSECTION, und „Cursed By The Gift Of Sight“ zeigt eine ziemlich starke Thrash-Note in Richtung neuere KREATOR auf.

Natürlich ist auch die Schublade mit der Aufschrift ‚melodischer Todesmetall‘ mittlerweile recht voll, und die Zahl deren Bewohner steigert sich ständig. Neuerungen sind kaum noch möglich, ohne in eigenartige Crossovergefilde abzugleiten. Dadurch bleibt Bands dieser Sparte – ebenso wie den Epigonen der meisten anderen Sparten- nur der Weg, Altbekanntes neu zu strukturieren. Und das ist der schwedogriechischen Formation definitiv gelungen.

Die Songs haben genug Power, um mitzureißen und wirken auch trotz angestrebter Vielseitigkeit und Abwechslung nicht zu verkopft. Dergestalt kann man gut dabei abschädeln.

„Abyss Rising“ stellt den Abschluss der bandeigenen Trilogie ab, zu der die Vorgängeralben „The Venomous“ und „Wolf To Man“ gehören. Leicht inspiriert von Dantes „Inferno“ wird der fortschreitende Untergang der Menschheit dargestellt. Und was passt besser zu diesem Thema, als Death Metal.

Anspieltipp: „Abyss Rising“ und „Dance Of Cerberus“


Bewertung: 8,6 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Abyss Rising
02. Swallow Me
03. Nauseating Oblivion
04. Dance Of Cerberus
05. Falsifying Life
06. Portal Of Dismay
07. Shadows Embrace Me
08. 9th Circle Of Hell
09. The Divergent
10. Cursed By The Gift Of Sight
11. False Gods
12. Pest Ridden Tide
13. Silence Of The darkened Soul




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