Label: Nasoni Records
VÖ: 10.07.2016
Stil: Psychedelic blues-infused organ wave rock
NO MAN'S VALLEY Website
Wenn eine Band ihren Stil als "Psychedelic blues-infused organ wave rock" bezeichnet, versucht sie dann zu vermeiden, den Stempel Retro-Rock aufgedrückt zu bekommen oder ist sie wirklich in der Lage, diesem Stil gerecht zu werden? Die Holländer No Man's Valley wollen nach zwei EPs und einer Single (The Wolves Are Coming) nun mit ihrem Debütalbum Time Travel zeigen, was sich hinter diesem Stil verbirgt.
Das knapp ein-ein halb minütigen Intro empfängt den Hörer mit dunklem Gospel-Gesang, der als Einstimmung für die folgenden 32 Minuten dient und am Ende direkt zum ersten Kracher "Kill the Bees" überleitet. Ein entspanntes Riff, dazu im Hintergrund der Soundeinsatz der Hammond Orgel sowie die Vocals von Jasper Hesselink aktivieren die Zeitmaschine im Kopf des Hörers und versetzen ihn in die Zeit, als der blues-angehauchte Hard-Rock auf seinem Höhepunkt war.
Bereits „Sinking the lifeboat“ zeigt allerdings die unterschiedliche Ausrichtung der weiteren Songs, die tatsächlich jeweils eine andere Facette der propagierten Stilistik präsentieren. So zeigt sich z.B. der Titeltrack als straight nach vorne gehender Hard-Rock Song, den man so auch gerne im Cabrio sitzend auf der Landstraße durch den Sonnenschein fahrend hören würde. Allerdings sollte der Wagen in diesem Fall einen Plattenspieler besitzen, denn das Album schreit geradezu danach, auf Vinyl genossen zu werden. Alles klingt "warm" und fuzzy, als wäre Time Travel ein Kind der 70er Jahre und nicht mit den Möglichkeiten der heutigen Zeit produziert worden. Damit passt die Produktion wunderbar zur musikalischen Darbietung. Weitere Anspieltipps sind das schon genannte, vorab veröffentlichte "The Wolves Are Coming" und der abschließende Track "Goon".
Am Ende bleibt ein Album, dessen Name Programm ist und den Hörer mitnimmt auf eine Reise in die Vergangenheit, wobei die Lyrics allerdings durchaus Bezug zu aktuellen Themen aufweisen. Und auch wenn die 5 Bandmitglieder ihre Begeisterung für den Hard Rock der alten Machart nicht verstecken, sollte man Time Machine nicht in die Schublade Retro-Rock stecken. Stattdessen werden No Man's Valley ihrem selbstkreierten Stil absolut gerecht.
Bewertung: 7 von 10 Punkten
Tracklist:
01. The man who would be king
02. Kill the bees
03. Sinking the lifeboat
04. Love or axe murder
05. The wolves are coming
06. Man who walked backwards
07. Time Travel
08. Goon
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