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NOCTEM – Credo Certe Ne Cras (2022)
(8.046) Maik (7,8/10) Black Metal
Label: MNRK Heavy
VÖ: 28.10.2022
Stil: Black Metal
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Es ist nun schon über dreißig Jahre her, dass ein damals noch frischer neuer Bastard des Metal die Welt eroberte. Die Rede ist vom Black Metal, der damals noch roh und ungestüm durch die Ohrmuscheln sägte. Abgelehnt von den einen, geliebt von den anderen. Dazwischen gab es nicht viel.
Eine lange Zeit ist seither vergangen, und viel schwarzes Blut ist die Gehörgänge herabgeflossen. Viele Bands haben sich verändert, sind andere, neue Wege gegangen. Und auch der Black Metal selbst hat sich, wie alle anderen Metalstile vor ihm, in unüberschaubare Sub-Subgenres aufgespalten.
Dennoch gibt es immer noch Horden, die sich den alten Traditionen verpflichtet fühlen, und die schwarze Handwerkskunst ohne modernen Bombast weiterführen. Eine dieser Combos ist das auch schon seit über 20 Jahren existierende spanische Quintett NOCTEM, welches mit „Credo Certe Ne Cras“ nun das mittlerweile sechste Studioalbum veröffentlichen.
Dabei vereinen die Jungs aus Valencia die halbtonriffigen Gitarrenattacken von norwegischen Bands wie den frühen MAYHEM mit dem treibenden Stakkato griechischer Heroen wie THOU ART LORD. Dazu addieren NOCTEM noch kleine Spuen modernerer Black Metal- Ausrichtungen, was am Ende dazu führt, dass NOCTEM zwar nicht wirklich etwas Originelles ausführen, dies aber mit bestmöglichem Ergebnis.
Die Boshaftigkeit und der nihilistische Ausdruck des klassischen Black Metals wird hier gekonnt in die Neuzeit getragen. Sowohl der Anhänger der klassischen Black Metal- Schiene als auch der Freund modernerer Post Black Metaller dürfte hier fündig werden.
Zugegeben, wie schon angedeutet, bieten NOCTEM nicht wirklich etwas Innovatives, und insgesamt gelingt es den Songs auch nicht so gut, sich im Hirnansatz festzufressen. Das liegt vielleicht auch daran, dass die Stücke doch insgesamt alle recht lang sind. Da ist definitiv noch Luft nach oben. Dennoch muss man der Band attestieren, seit dem letzten Studioalbum „The Black Consecration“ einen ziemlichen Qualitätssprung geschafft zu haben. Was begeistert, sind die geilen Riffs, die sich so richtig schön wie Eiszapfen in die Rückenwirbel bohren.
Anspieltipp: „Sovereign Providence“ und „Homilia Of Punishment“
Bewertung: 7,8 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. I Am Alpha
02. Sovereign Providence
03. Sanctum Of Anguish
04. Credo Certe Ne Cras
05. Homilia Of Punishment
06. The Pale Moon Rite
07. The Tolling Of The Nine Bells
08. Chalice Of Turpitude
09. Ceremonial Miasma
10. We Are Omega