Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 25.05.2017
Stil: Progressive Black Metal
Ein dissonantes, progressives und sehr intensives Album liefern die Australier hier mit ihrem neuen Output als Nachfolger des zuvor veröffentlichten Albums „Pest“ ab.
Man muss sich auf dieses Machwerk einlassen, um sich in der kalten Welt dieses Trios zurecht zu finden. Maschinenartige Riffs treffen auf monotonen, verzweifelt klingenden Schreigesang. Gängige Songstrukturen sind hier eher spärlich versehen und Erwartungen werden nicht unbedingt bedient. Mit Wohlfühl-Black Metal a la Dimmu Borgir und Konsorten hat das hier mal so gar nix zu tun. Hooklines zum fröhlichen Mitsingen und Mitklatschen sind hier Fehlanzeige.
Die Produktion ist klar, kalt, druckvoll und strahlt eine Kälte aus, die der sterilen, depressiven Atmosphäre zu gute kommt.
Es ist eindrucksvoll, welchen innovativen Ansatz die drei versierten Australier verfolgen und damit das Black Metal Spektrum bereichern, aber ist das Ganze auch hörbar? Nein, mitnichten. Die Dissonanzen nerven auf lange Dauer. Das gesamte Album am Stück durchzuhalten war für mich schwierig. Es nervt irgendwann. Zwar unterstreicht die Produktion besagte kalte Atmosphäre, aber dafür ist alles ohne größere, ausmachbare Höhepunkte im kalten Sog der verqueren Songstrukturen versehen. Permanent rattert, knattert, trommelt, wabert und quietscht es. Der Gesang geht in dem Tohuwabohu völlig unter. Das ist so gewollt und ist natürlich bewusst anti anti anti. Gegen alles. Gegen Erwartungen. Gegen Traditionen. Gegen das Business. Aber geneigte Hörer zu finden, die sich die Mühe machen dahinter zu steigen, das wird eine Herausforderung bleiben. Jedoch haben die Australier ein treues Following und das mit Recht. Es scheint, und das ist ein gutes Zeichen, immer noch genügend Menschen zu geben, die sich auf ungewöhnliche Bands einlassen wollen und können. Ich natürlich auch, aber leider überzeugen mich die Songs dieses Albums nicht. Ich erkenne das Talent und den Mut der Musiker, aber die Tracks lassen mich so kalt wie die Beiträge beim Eurovision Song Contest. Zu steril hämmert es aus den Boxen. Mit einer räudigen Produktion, die nicht so perfektionistisch alle Unebenheiten glatt bügelt, wäre da definitiv mehr zu holen gewesen meines Erachtens. Ich will nicht die tollen Ideen der Musiker hören, sondern die Leidenschaft. Und die kommt hier nur manchmal zur Geltung. Überwiegend höre ich die Intentionen und Ambitionen hinter den dissonanten Klangbrocken. Beeindruckend aber leider wenig berührend.
Bewertung: 5,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Supreme Vertical Ascent
02. Drowned by Hope
03. Telum Vitae
04. The Divine Light of a New Sun
05. Exitus
06. Synapses Spun as Silk
07. Sandarkan
08. Arriving in Peace, Pregnant with War
09. Cyclic