Label: Nuclear Blast
VÖ: 02.08.2019
Stil: Heavy Metal
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NORTHTALE wurden im Vorfeld ja schon als „Supergroup“ gehandelt, aber dieses Attribut wird heutzutage ja recht inflationär verwendet. Was am Ende zählt, ist die Mucke, die dabei herauskommt.
Die Band hier hat sich dem melodischen Power Metal verschrieben, wie ihn damals HELLOWEEN, GAMMA RAY und Konsorten in die Welt setzten, und wie ihn später Gruppen wie HAMMERFALL und REBELLION weiterführten. Schon bei den ersten Klängen ist die Marschrichtung klar: Viel Melodien, exzellente Gitarrenarbeit, griffige, eingängige Songs. Beim ersten Durchhören hatte ich aber irgendwie den Eindruck, dass die interessanteren Songs auf der zweiten Hälfte der Platte Platz genommen haben. Auch nach dem mittlerweile 6. oder 7. Durchgang hat sich dieses Gefühl auch nicht völlig verflüchtigt. Ich habe die Knaben im Verdacht, die Nummer-Sicher-Songs an den Anfang gepackt zu haben, hähä. Und dann die innovativeren auf die hinteren Plätze, wie der Midtempostampfer „Everyone Is A Star“, das treibende und ein wenig proggige „Siren’s Fall“, das in bester JUDAS PRIEST-Manier daherkommende „Bring Down The Mountain“ oder das galoppierende und ebenfalls leicht angeproggte „If Angels Are Real“.
Natürlich besticht auch die erste Hälfte des Albums mit guten Songs. Hervorheben möchte ich da „The Rhythm Of Life“ und „Time To Rise“. Ob die beiden Balladen nun unbedingt sein gemusst hätten, darüber kann man geteilter Meinung sein, besonders, wenn sie nach Krachern wie „Time To Rise“ und „If Angels Are Real“ irgendwie wie ein Coitus Interruptus wirken, und auch nicht wirklich großartige Akzente setzen. Ehrenhalber sei gesagt, dass „Way Of The Light“ als Bonustrack gelistet ist, und das abschließende, weihnachtsliedmäßige „Even When“ recht kurz ausfällt.
Alles in allem ein recht ordentliches Album, welches Spaß macht, zu dem man feiern kann, und welches auch mit mehrmaligem Hören wächst. Es ist mir im Ganzen allerdings etwas zu glatt und nett geraten. To nice and clean for guys like me. Da könnten noch ein paar Ecken und Kanten ran für meinen unerheblichen Geschmack. Aber für ein Debütalbum recht beachtlich. Melodic Metal Fans sei diese Scheibe also wärmstens ans Metallerherz gelegt, und ich finde es auch recht spannend, darauf zu warten, was wir von der Band in Zukunft noch erwarten können, denn da ist noch jede Menge Platz nach oben.
Anspieltipp: „Everyone Is A Star“ und „Siren’s Fall“
Bewertung: 9,1 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Welcome To Paradise
02. Higher
03. Follow Me
04. The Rhythm Of Life
05. Time To Rise
06. Way Of Light (Bonus)
07. Shape Your Reality
08. Everyone Is A Star
09. Siren’s Fall
10. Bring Down The Mountain
11. Playing With Fire
12. If Angels Are Real
13. Even When
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