Label: Trollzorn Records (Soulfood)
VÖ: 28.11.2014
Stil: Melodic Death / Pagan / Viking Metal
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Eine mittelgroße, beschauliche Stadt im Bergischen Land ist Heimat einer sich an der nordischen Mythologie ergötzenden Band namens Obscurity. Nein, ich möchte hier und jetzt natürlich nicht zwingend geschichtsträchtig abschweifen, dass sich die liebevoll genannten „Bergischen Löwen“ aus Velbert nichtsdestotrotz und glücklicherweise der metallischen Materialschlacht seit jeher verschrieben haben macht das ganze dann auch ein wenig unproblematischer. Trotz allem ist der lyrische Aspekt wie immer ein wichtiger Bestandteil des neuen und mittlerweile siebten Longplayers „Vintar“.
Das Quintett um Frontmann Agalaz greift dabei wie gewohnt auf bewährte Songstrukturen und altbekannte Muster zurück, wobei das Niveau gegenüber der bisherigen Referenz „Tenkterra“ aus dem Jahr 2010 durchaus vergleichbar scheint.
Kompromisslos, brachial, konsequent! Genau diese Marschroute verfolgen die Jungs in den elf Songs des Albums ohne den melodischen Zeitgeist überhaupt einmal zu vergessen. Auch die abwechslungsreichen Sangeskünste von Agalaz lassen keine Zweifel zu, so werden die deutschen Texte stets klar verständlich und mit einer extremen Härte vorgetragen.
Knapp 50 Minuten Songmaterial erwarten den Hörer, die vordergründig durch die brutale Instrumentalisierung in Songs wie gleich zu Beginn mit dem Opener „Schicksal der Götter“ eindrucksvoll in Szene gesetzt werden. „Naglfar“ hingegen besticht durch einen treibenden Rhythmus und einer intensiv, fast schon melancholisch wirkenden Melodieführung. Richtige Ohrwürmer bekommen wir z.B. mit „Alter Feind“, „Sieg oder Niedergang“ und auch „Feld der Ehre“ serviert. Letzterer Titel glänzt durch gedrosseltes Tempo und rockigem Einschlag, das ist aber eher als Ausnahme auf dem Album zu werten. Allerdings finden wir auch Titel wie „Wodanheim“ vor, die nicht von der ersten Sekunde an zünden und den Hörer in ihren Bann ziehen.
Natürlich beschwört man im Hinblick auf eine Gesamtbetrachtung mögliche Vergleiche mit Amon Amarth herauf, Interessierte sollten sich aber ein eigenes Bild erlauben.
Fakt ist, Obscurity liefern hier erneut ein ausgesprochen intensives Hörerlebnis auf hohem Niveau ab. Die Geschichte um die Zeit nach dem Ragnarök, über einen Krieger der Wodanheim bis zum bitteren Ende verteidigen möchte ist in der Umsetzung insgesamt vorzüglich gelungen!
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Schicksal der Götter
02. Naglfar
03. Nebelwelt
04. Wodanheim
05. Alter Feind
06. Vintar
07. Dominium
08. Alte Zeichen
09. Sieg oder Niedergang
10. Feld der Ehre
11. Legiones Montium
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