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OFFICIUM TRISTE - Hortus Venenum (2024)

(9.069) Shadowman (9,5/10) Atmospheric Doom/Death Metal


Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 06.09.2024
Stil: Atmospheric Doom/Death Metal


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Officium Triste feiern 2024 nicht nur ihr 30-jähriges Bandbestehen, sondern beschenken uns mit Hortus Venenum, ihrem siebten Studioalbum, einem wahrhaft monumentalen Werk im Death/Doom Metal-Genre. Nach dem gefeierten The Death of Gaia (2019) setzen die Niederländer erneut ein beeindruckendes Zeichen, das beweist, dass die Band auch nach drei Jahrzehnten noch die perfekte Mischung aus düsterer Melancholie, epischen Riffs und emotionaler Tiefe liefert. Auf knapp 41 Minuten beweisen sie meisterhaft, dass Qualität manchmal über Quantität siegt – ein Album, das man von Anfang bis Ende in einem Rausch durchlebt.

Schon der Opener „Behind Closed Doors“ packt einen sofort mit seinem atmosphärischen Synth-Intro, das sanft die Bühne bereitet, bevor die Band mit donnernden Riffs und Pim Blankenstein's kraftvollen Growls die Szenerie verdunkelt. Die dynamischen Gitarrenmelodien, die sich immer wieder über das doomige Grundgerüst legen, erschaffen eine vielschichtige Klanglandschaft – schwer und drückend, aber zugleich elegant und melodisch. Ein Auftakt, der einen mit voller Wucht in den Bann zieht und kaum Luft zum Durchatmen lässt.

Ein absolutes Highlight ist „Anna’s Woe“, das mit fast zärtlichen Piano- und Synth-Passagen beginnt, nur um dann in eine düstere, aber tief emotionale Doom-Hymne überzugehen. Diese Ballade offenbart die zarte Seite von Officium Triste, ohne jedoch an Intensität zu verlieren. Es ist diese Dualität – das Spiel zwischen Schwere und Hoffnung –, das die Band so einzigartig macht. Wenn das Gitarrensolo das Stück krönt, ist man vollends in einer melancholischen Traumwelt gefangen, aus der man so schnell nicht entkommen möchte.

Der klassische Doom-Einschlag von „Walk In Shadow“ bringt einen dann zurück auf den Boden der Tatsachen. Hier geht es langsamer und düsterer zu, die Spoken Words fügen einen Hauch von Erzählkunst hinzu, während die Melodielinien immer wieder das stählerne Fundament aufbrechen lassen.

Forcefield“ ist der perfekte Soundtrack für den Aufstieg einer gewaltigen Welle, die sich träge, aber unaufhaltsam aufbaut, bis sie dich mit voller Wucht trifft. Officium Triste zeigen hier, dass sie auch ein Händchen für Tempowechsel haben – etwas, das in der Doom-Welt nicht immer selbstverständlich ist. Die Melodie, die sich durch das Stück zieht, bleibt lange im Ohr und sorgt dafür, dass man auch nach dem Hören noch in Gedanken bei diesem Track verweilt.

Der Albumabschluss „Angels With Broken Wings“ ist ein Meisterwerk der Melancholie und Schwere. Hier vereint die Band alle Elemente, für die sie geliebt wird: düstere Atmosphäre, emotionale Tiefe und eine bedrückende, aber auch irgendwie tröstliche Melodik. Man fühlt sich in eine emotionale Achterbahnfahrt gezogen, die einen über den Rand der Verzweiflung führt, um dann doch wieder einen Hauch von Hoffnung zuzulassen. Ein atemberaubender Abschluss, der das Album mit einer fast cineastischen Dramatik beendet.

Ein kleiner Kritikpunkt könnte maximal die Produktion sein, die zwar druckvoll und intensiv ist, aber manchmal die Feinheiten der Instrumentierung etwas verschwimmen lässt. Doch das ist Kritik auf höchstem Niveau. Insgesamt überzeugt der Sound mit seiner mächtigen Präsenz, die sowohl Raum für die schwere Düsternis als auch für die zarteren, melodischen Passagen lässt. Hortus Venenum entfaltet seine volle Wirkung, wenn man es in einem Stück durchhört – ein Soundteppich, der einen in ferne Welten trägt.

Fazit:
Mit Hortus Venenum haben Officium Triste ihr Erbe im Death/Doom Metal-Genre nochmals zementiert. Das Album zeigt, dass sie nach 30 Jahren nichts von ihrer Schaffenskraft eingebüßt haben. Es ist eine großartige Reise durch Dunkelheit und Licht, Schwere und Leichtigkeit, die beweist, dass auch kürzere Alben epische Geschichten erzählen können. Ein Pflichtkauf für jeden Fan atmosphärischer und emotionaler Metal-Kunst.

Anspieltipps:„Behind Closed Doors“, „Anna’s Woe“, „Angels With Broken Wings“


Bewertung: 9,5 von 10 Punkten


TRACKLIST:

01. Behind Closed Doors
02. My Poison Garden
03. Anna’s Woe
04. Walk In Shadows
05. Forcefield
06. Angels With Broken Wings




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