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ORANSSI PAZUZU – Mestarin Kynsi (2020)

(6.221) Niclas (8,0/10) Psychedelic Black Metal

Label: Nuclear Blast
VÖ: 17.04.2020
Stil: Psychedelic Black Metal

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„Eine Band, die Raucher und Brandstifter zusammen bringt“, so beschreiben ORANSSI PAZUZU sich selbst. Was sie damit meinen wird bereits nach sehr kurzem Anhören deutlich: Sie beanspruchen im Black Metal-Reich eine recht spezielle Nische für sich, die sehr stark nach bewusstseinserweiternden Substanzen riecht und unter deren Konsum wohl auch am besten zu hören ist.

Mestarin Kynsi“ ist das erste Album der Finnen, das bei Nuclear Blast veröffentlicht wird und ist wohl deren eingängigstes Album bis jetzt, obwohl das bei sieben- bis zehnminütigen Titeln nicht unbedingt so viel zu sagen hat. Die Songs von ORANSSI PAZUZU sind definitiv Ohrwürmer, doch auf eine sehr spezielle Art und Weise. Am Ende des Albums wird dem Hörer kaum ein Gitarrenriff im Kopf kleben bleiben. Stattdessen bleibt ein vages Gefühl des Unbehagens und der Euphorie zurück, das gleichzeitig abschreckt und den Wunsch nach mehr anspornt. Fast wie im Drogenrausch. Von der ersten Sekunde des Albums an steht fest, dass die Atmosphäre hier im Vordergrund steht. Dazu bedienen sich ORANSSI PAZUZU ausgiebig der Black Metal-Konvention unnachgiebiger und schier endloser Wiederholung. Langweilig wird es trotzdem nur selten auf „Mestarin Kynsi“, denn die Finnen versehen ihre Musik mit einer schier hypnotischen Qualität, nicht zuletzt dank der in vielen Songs dominierenden Synth-Leads, die zuweilen die Gitarren in den Hintergrund rücken lassen.

Stilistisch lassen sich die Finnen nur sehr schwer verorten. Außer dem recht repetitiven Charakter der Musik und dem sehr präsenten Kreischgesang werden Black Metal-Elemente wie Blast Beats und Tremolo-Picking eher sparsam verwendet. Stattdessen sind die meisten Titel eine Melange aus krummen Polyrhythmen, Gitarren-Fuzz und Synths die sich zu einer extrem dichten Wall of Sound auftürmen. Eine wahre Vergleichsbasis für die hier dargebotene Musik zu finden ist deshalb gar nicht so einfach. URFAUST kommen mir in den Sinn, doch deren Sound ist so viel esoterischer, wohingegen ORANSSI PAZUZU trotz aller Atmosphärik meist sehr direkt und rockig daher kommen. Das erleichtert den Einstieg in dieses nicht immer ganz einfache Album ungemein. Wer vielleicht gewillt ist, seinen Black Metal-Konsum mit etwas Psychedelik aufzupeppen, sollte sich „Mestarin Kynsi“ nicht entgehen lassen.

Bewertung: 8,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Ilmestys
02. Tyhjyyden sakramentti
03. Uusi teknokratia
04. Oikeamielisten sali
05. Kuulen ääniä maan alta
06. Taivaan portti


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