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OUTLAW – Reaching Beyond Assiah (2023)
(8.267) Schaacki (10/10) Black Metal
Label: AOP Records
VÖ: 31.03.2023
Stil: Black Metal
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Ach ja, wie schön es doch immer wieder ist, wenn man mehr oder minder durch Zufall auf eine bislang unbekannte Band stößt, die einen umgehend zu begeistern weiß - so auch im Falle von Outlaw. Ursprünglich in Brasilien ins Leben gerufen, wütet die Band ums einzig verbliebende Gründungsmitglied Daniel „D.“ Souza nun schon eine Weile im von mir gar nicht allzu weit entfernten Hamburg durch den Untergrund. Dass ich von der Truppe bisher tatsächlich noch gar keine Kenntnis hatte, ist mir fast schon peinlich. Denn was Herr Souza hier mit seinen Kameraden auf meine Ohren loslässt, gefällt enorm.
Schon mit dem Opener „Bliss of Soul“ stellt sich Wohlgefallen ein. Nach einem kurzen Intro geht es sofort rasant nach vorn. Dabei ist der Einfluss der schwedischen Koryphäe Dissection nicht von der Hand zu weisen. Melodisch, aber auch mit viel Tempo und Aggression wird der Hörer niedergemäht. Doch auch das Bremspedal wird hier und da bedient, sodass ebenfalls der Epik freien Lauf gelassen wird. In derartigen Momenten sei eine weitere schwedische Gruppe, nämlich Watain, zu erwähnen.
Doch dies sollen nur Eckpfeiler sein um den Sound einzuordnen; von einer Kopie sprechen wir hier nun wirklich nicht. Doch die Art und Weise wie Outlaw ihre Songs schreiben, erinnert einfach an diese wunderbare Verschmelzung von schnellen Riffs und extrem melodischer Gitarrenarbeit. „To Burn This World and Dissolve The Flesh“ setzt da (spätestens ab dem Mittelteil) noch fulminant einen drauf. Hier wird es wirklich episch und die Klampfen erinnern zum Teil schon fast mehr an Iron Maiden als an so manche Black Metal Combo. Doch zu verspielt oder fern ab der Basis wird es trotzdem nie. Dafür sorgt mindestens Drummer Tommi „T.“ Tuhkala. Der Finne ist kaum zu halten und treibt seine Kollegen immer wieder voran. Das alles passiert aber in einem großartig austarierten Maße.
Der Beginn von „Beyond The Realms of God“ gönnt uns ca. 45 Sekunden erholsame Ruhe, bevor die wilde Fahrt schon wieder mit Vollgas weiter geht. Und doch wird das Wort „stumpf“ in diesem Text einfach nie von Nöten sein – im Gegenteil: Das Niveau von Outlaw ist hoch anzusiedeln.
Das gilt ebenso voll und ganz für die folgenden Titel. Meine Begeisterung reißt einfach nicht ab. Dieser grundlegende Mix aus Raserei, melodischen Gitarren, brutal treibenden Drums, Midtempoparts für epische Momente und diese allgewärtige schwedische Präsenz sorgen einfach für extremen Hörspaß. Ich finde einfach keinen Kritikpunkt, wenn ich nach meinem persönlichen Geschmack gehe. Und wer, wie ich, auf den Sound der eingangs erwähnten Bands oder auch jüngeren Formationen wie beispielsweise Uada steht, der kommt einfach nicht an dieser Scheibe vorbei. „Reaching Beyond Assiah“ ist ein großartiges Stück Musik geworden und ich hoffe zu tiefst, dass dieses Werk und natürlich auch Outlaw selbst die verdiente Aufmerksamkeit bekommen.
Übrigens tourt die Gruppe ganz bald mit Groza und Firtan und ich kann nur empfehlen, sich schleunigst Tickets zu besorgen, denn diese gehen – zu Recht – weg wie warme Semmel. Also ran da!
Anspieltipps: „To Burn This World and Dissolve The Flesh“ und „Reaching Beyond Assiah“
Bewertung: 10 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Bliss of Soul
02. To Burn This World and Dissolve The Flesh
03. Beyond The Realms of God
04. The Unending Night
05. Everything That Becomes Nothing
06. The Serpent’s Chant
07. Reaching Beyond Assiah