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OXYGEN DESTROYER – Guardian of the Universe (2024)
(9.039) Maik (8,4/10) Blackened Thrash
Label: Redefining Darkness Records
VÖ: 09.08.2024
Stil: Blackened Thrash
Bitte schnallen Sie sich an und stellen Sie das Rauchen ein, wir erreichen demnächst dreifache Schallgeschwindigkeit. So ungefähr könnte ich mir die Ansage zu einem Gig von OXYGEN DESTROYER vorstellen. Die Band hat sich nämlich maximalen Speed auf die zerfetzten Fahnen geschrieben.
Der Bandname der Amis ist Programm, denn bei der Mucke bleibt einem tatsächlich die Luft weg. Dagegen wirken teilweise selbst KRISIUM und SADUS wie altersschwache 2CVs, die sich plötzlich auf der Formel 1- Strecke wiederfinden. Stilistisch balancieren OXYGEN DESTROYER auf dem schmalen Grat zwischen Thrash und Death Metal. Genau sind sie sich wohl selbst nicht einig, bezeichnen sie die Chose doch mal als Brutal Thrashing Kaiju Metal, mal als Kaiju Conjuring Death Metal.
Wem jetzt das Wort Kaiju fragenaufwerfende Kreise im Kleinhirn erzeugt, dem sei gesagt, dass es ein japanischer Sammelbegriff für außergewöhnliche Riesenmonster ist, der den Nippon-Movies über Godzilla und Konsorten einen Genrenamen verpasst hat. Passend dazu sieht man derartige Viecher auch auf dem Cover, wie sie gerade eine City zum Steinbruch umgestalten.
OXYGEN DESTROYER haben auch eine Vorliebe für extrem lange Songtitel wie „Eradicating The Symbiotic Hive Mind Entity From Beyond The Void“ oder „Exterminating The Ravenous Horde Of Perpetual Darkness And Annihilation“. Alter! Wenn die live spielen, geht die Hälfte der Zeit für die Ansagen flöten! Kein Wunder, dass sich die Mannen um Sänger/Gitarrist Lord Kaiju (!!!) bemühen, diese Zeit beim Spielen der Songs wieder reinzuholen. Denn was OXYGEN DESTROYER hier zelebrieren, lässt den Hörer am Ende glauben, dass tatsächlich die halbe Besetzung sämtlicher japanischer Monsterfilme über ihn hinweggestapft ist.
Gerade mal der Song „Awaking The Malevolent Destroyer Of The Heavens And Earth“ verirrt sich anfangs mal für einige Takte in den Midtempobereich. Diese Zeit kann man nutzen, seine überall herumliegenden Nackenwirbel wieder einzusammeln. Aber beeilt Euch, die Knaben schieben den Speedometer bald schon wieder auf Anschlag.
Es ist erstaunlich, wie es die Band schafft, bei diesem rasenden Geschepper noch vertrackte Riffs und melodiöse Soli reinzupacken. „Guardian Of The Universe“ ist eine Highspeedgranate, die zwischen Death Metal und Thrash durchrast, den Schwarzmetallern im Vorbeiflug auch noch die Wurst vom Brot zieht und nahezu ungebremst die Galaxis pulverisiert.
Anspieltipp: „Thy Name Is Legion“ und „Banishing The Iris Of Sempiternal Tenebrosity“