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PATH OF DESTINY – The seed of all evil (2021)
(7.149) Olaf (8,5/10) Melodic Death Metal
Label: Apostasy Records
VÖ: 11.06.2021
Stil: Melodic Death Metal
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Nein, Veröffentlichungsweltmeister sind die Fünf aus Thüringen nicht gerade, doch wenn etwas von Path of Destiny erscheint, kann man sich sicher sein, dass Qualität dabei herauskommt. Und auch wenn mir die Mannen in der Vergangenheit an manchen Stellen zu unspektakulär daherkamen, so gaben sie vor allem live immer Kniegas und überzeugten mich auf der Bühne immer ein wenig mehr als auf Polycarbonat. Das ändert sich nun grundlegend, denn mit ihrem nunmehr dritten Langspieler „The seed of all evil“ setzen die Jungs Segel und bereiten sich auf eine fette Kaperfahrt vor.
Das Teil hat eine Unmenge an Stärken zu bieten, die ich so nicht erwartet hatte. Zu einen haben PoD (nein, nicht die mit diesen Jammersongs a’la „Youth of a nation“…) eine enorme Härteschippe draufgelegt, zum anderen gibt es fast in jedem Song derbe eins auf die Glocke, ohne dabei die Eingängigkeit oder den von mir so gerne herbeizitierten Abwechslungsreichtum außer Acht zu lassen. Im Gegenteil, denn selbst wenn ein Song etwas schleppender beginnt und man denken könnte, hier rollt eine fette Doom Death Walze auf einen zu, wird einem zum Ende hin blasttechnisch die Rübe abgeschraubt („March of the antichrist“). Überhaupt scheint mir Neu-Drumer Jonas Pfeiffer eine ganze Menge für den Swag der Jungs beigetragen zu haben, denn gerade das Schalgzeug gibt an vielen Stellen den Ton und das Tempo an. Beispiele gefällig? Gerne.
Gleich der Opener „The division of a spiral synergy“ beginnt eher etwas gemächlicher, um dann urplötzlich zu explodieren, mächtig an Speed hinzuzugewinnen und hat einen sehr fetten schwarzen Anstrich, wie überhaupt alle Songs auf dem mächtig stark und differenziert produzierten Album. Außerdem findet man viele Reminiszenzen an den guten, alten schwedischen Sound zu Zeiten, als At the gates, In Flames oder Amon Amarth noch richtig gute Mucke gemacht haben. Auch Dark Tranquillity sollten sich zukünftig vor PoD vorsehen, die mit einem Song wie „Wave goodbye to sanity“ mächtig am Sitzmöbel der Göteborger rütteln. Trotz alledem empfehle ich Euch als Anspieltip den Rausschmeißer „The crown of creation“, der in knapp dreieinhalb Minuten nicht nur der kürzeste Sog des Albums ist, sondern auch der, der trotz der spieldauertechnischen Knappheit alle Trademarks dieser tollen Truppe in sich vereint und einem final den Scheitel nach links bürstet.
Yep, Path of Destiny haben tief Luft geholt und ein richtig geiles, abwechslungsreiches und kurzweiliges Album rausgerotzt, welches nicht ungehört bleiben darf. Tolle Ideen, die stark umgesetzt wurden und ganz nebenbei nicht mit feinen Melodien geizen. Hut ab!
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. The division of a spiral synergy
02. Necromantic storm
03. Erased by light
04. Endbringer
05. As stars collide
06. From heaven they fall
07. Kingdom of god
08. March of the antichrist
09. Wave goodbye to sanity
10. The crown of creation