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PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS – Kings Of The Asylum (2023)
(8.503) Maik (9,0/10) Hard Rock
Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 01.09.2023
Stil: Hard Rock
Nun bin ich ja nicht so der Freund von Bandnamen, die aus mehr als drei, maximal vier Worten bestehen, aber was soll’s? Wenn man meint, den Namen Phil Campbell unbedingt auf das Titelbild der Platten zu kriegen, bitte sehr.
PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS, der musikalische Familienbetrieb des Ex-MOTÖRHEAD- Klampfers steht mit einem neuen Langeisen am Start und dieses hat ordentlich Klöten im Sack. Die Campbells haben sich mit Joel Peters einen neuen Frontmann ins Boot geholt, der eine schöne Rock’n’Roll Voice mit genügend Ecken und Kanten sein Eigen nennt und dem instrumentalen Part der Band den finalen Stempel aufs Gesäß drückt.
Dabei ist es äußerst cool, dass die Songs eben nicht nach MOTÖRHEAD 2.0 klingen, sondern alle möglichen Facetten des Schweinerocks aufbieten, die ordentlich Adrenalin ins System pumpen und selbst in gealterten Invaliden wie mir das Blut zum Kochen bringen. Eine Wolke aus Bier, Whisky, Zigarettenrauch und Benzin umwabert den Mix aus pumpenden Rhythmen, beißenden Gitarren und Fuck Off- Attitüde.
Dabei lassen es PCATBS auch nicht an Abwechslung fehlen. Ist der Titelsong ein fast bluesiger Stampfer, „The Hunt“ ein rasender Brocken, der mit ordentlich Kniegas über den Highway jagt, kommen Songs wie „Maniac“ fast punkig rüber. Und beim Anfangsriff von „Strike The Match“ wartet man fast darauf, die Stimme von Bon Scott zu hören, wenn man nicht genau wüsste, dass der Gute gerade mit Phils früherem Arbeitgeber Lemmy die Bars in Metalhalla leersäuft.
Hier gibt es die ganze Bandbreite des dreckigen Rock’n’Roll, vom Blues über Southern Rock, Seventies Hardrock, Punk und allem, was zur rituellen Verheizung fossiler Brennstoffe in diversen Fahrzeugen passt. Nur für Balladen fehlt dem Phil und seinen Filii der Sinn. Und das ist auch gut so.
Natürlich wird hier nichts völlig Neues fabriziert und ein wenig ist auch noch der räudige MOTÖRHEAD- Touch drin. Doch mal ehrlich, wer kommt schon, wenn man derartige Mucke zockt, schon am Vermächtnis Lemmys vorbei, ohne sich der Nestbeschmutzung schuldig zu machen? Für mich ist „Kings Of The Asylum“ ein wunderbares Party-Album mit wirklich gutem treibenden und fetzigen Songs, welches mit jedem Durchlauf immer mehr Spaß macht. Wie sangen schon die STONES? „It’s Only Rock’n’Roll. But I Like It“
Anspieltipp: „Too Much Is Never Enough“ und „Maniac“
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Walking In Circles
02. Too Much Is Never Enough
03. Hammer And Dance
04. Strike The Match
05. Schizophrenia
06. Kings Of The Asylum
07. The Hunt
08. Show No Mercy
09. No Guts! No Glory!
10. Ghosts
11. Maniac
12. Monster (CD- Bonus)