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PERENNIAL ISOLATION – Portraits (2021)
(6.948) Shadowman (9,2/10) Atmospheric Black Metal
Label: Non Serviam Records
VÖ: 26.03.2021
Stil: Atmospheric Black Metal
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„Atmospheric Black Metal aus Spanien?“ – Klingt komisch, ist aber so! Das war auch mein erster Gedanke, nachdem ich meine Recherchen zum Album „Portraits“ nach dem ersten Durchhören startete. Wollte ich mal total unvoreingenommen an eine Scheibe herangehen und mir erstmal nur die Musik gönnen, denn von der Band hatte bis dato noch keine Notiz genommen und so lief die Platte 3 Runden, bevor ich anfing, nach Informationen nach der Band, deren Ursprung, deren Schaffen und Wirken zu suchen. Ich bin echt angetan von dem, was da geboten wird. Aber fangen wir doch einfach wieder an wie immer.
Perenial Isolationen gründeten sich 2012 und kommen aus Barcelona (Spanien) und sind bei Non Serviam Records unter Vertrag. Und genau über dieses Label wird am 26. März 2021 das mittlerweile vierte Album veröffentlicht. Die Langrille hat den Titel „Portaits“ und beinhaltet neun Songs auf einer Gesamtspiellänge von guten 48 Minuten und 33 Sekunden.
Nach dem Intro „The Fall Awakening“ startet auch schon „Autumn Legacy Underlying the Cold’s Caress“, ein Song voller Raserei und gekonnter Melodieführung, man spürt sofort, die Herren verstehen ihr Handwerk. Bei „The Breathless Season Bane“ ist eine dunkle Kälte zu spüren, wie man es fast nur aus norwegischen Gefilden kennt, welche in spanische Breitengraden eher untypisch ist, aber eben genau das macht diesen abwechslungsreichen Song aus. Wer es dann aber auch gern episch und melodisch und getragen haben möchte, der sollte bei „Unceasing Sorrows from The Vastness’ Scion“ ein Ohr riskieren. Beim längsten Song der Platte kommen Atmoliebhaber und Klangfreunde absolut auf ihr Kosten, eine richtige Hymne. Bei „To the Withering Womb“ ist es anfänglich akkustisch sehr ruhig, eine Ruhe, die sich bis ins zweite Drittel zieht, um dann im Midtempo theatralisch den Song zu beschließen. Wuchtig und auch wieder hymnenhaft kommt „Through Fire Upon Fire“ um die Ecke, entwickelt sich aber mehr und mehr einer atmosphärischen Black Metal Kante in allen Facetten.
Das letzte Drittel des Albums wird von „Embers in The Slumbering Threshold“ eingeläutet, aber in was für einer Manier bitte. Schon wieder so ein Song mit Kälte, Biss und einer gewissen Atmosphäre und Breaks, die aufhorchen lassen. „The Silent Solace“ ist ein Song, der jeder Post Black Metal Band zeigt, wie man es richtig umsetzen kann, spürbare Emotionen und catchy Hooks. Mit „Emanations from The Swallowed Twilight“ endet dann ein durchweg ganz starkes Album mit einem Song, der auch nochmal durch Vielfalt und Innovation punkten kann. Kaum ist hier der letzte Ton verklungen, neigt man dazu, wieder von vorn zu starten. Ach, hätte der Tag mehr als nur die 24 Stunden….!?
Was bleibt von diesem Album? Ein ganze Menge sag ich, es ist spielerisch anspruchsvoll, das Songwriting ist stark und das Gesamtwerk facettenreich. Die Platte ist ordentlich produziert, so dass all das spürbar und zu hören ist, was transportiert werden soll. Das gelungene Cover-Artwork unterstreicht eben genau das, was ich für meinen Teil beim Hören spürte: „Eine tiefe, dichte, dunkle Kälte, die mit einer Schönheit einhergeht, die letztendlich auch Schmerz bringt.“ Großartig. Die Spanier erfinden das nordische Rad nicht neu, aber es läuft einfach rund und so wie es auch soll.
Anspieltipps: „Unceasing Sorrows from The Vastness’ Scion“ und „Embers in The Slumbering Threshold“ / Aber eigentlich sollte man „Portraits“ als Gesamtwerk genießen!
Bewertung: 9,2 von 10 Punkten
Tracklist:
01. The Fall Awakening
02. Autumn Legacy Underlying the Cold’s Caress
03. The Breathless Season Bane
04. Unceasing Sorrows from The Vastness’ Scion
05. To the Withering Womb
06. Through Fire Upon Fire
07. Embers in The Slumbering Threshold
08. The Silent Solace
09. Emanations from The Swallowed Twilight