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PHOBOCOSM – Foreordained (2023)

(8.664) Maik (7,4/10) Death Doom Metal


Label: Dark Descent Records
VÖ: 08.12.2023
Stil: Death Doom Metal






Als Death Metal bezeichnet Metal Archives die Mucke von PHOBOCOSM. Als allerdings die ersten Takte des Openers „Premonition“ aus den Boxen dröhnen, und sich zum schleppenden Slo Mo- Sound auch noch tiefgrollender Gesang gesellt, wähne ich mich eher in den düster morbiden Gefilden des Funeral Doom. Quälend langsam, die Akkorde bis zur Unendlichkeit ausdehnend schiebt sich der Song zäh wie Gletscher aus der kalten Hölle des Nichts.

Überraschenderweise nimmt schon der zweite Song mit Blast Beats ordentlich Tempo auf. „Primal Dread“ atmet dennoch keine überschäumende Lebensfreude, denn dissonante Klänge und gewollte Mißtöne halten den einmal beschworenen Schmerz am Leben, und auch der immer noch in den untersten Regionen hörbarer Töne agierende Grollgesang färbt die Musik tiefschwarz.

Dadurch hangeln PHOBOCOSM auch hart am Rande des Black Metal herum. Und wer denkt, wer schnell spielt, ist schnell fertig, der irrt zumindest bei diesem Song. Ganze 10:12 Minuten dauert die rasende Reise in die Tiefen eines lebensfeindlichen Kosmos. Die schrägen Gitarrenläufe sägen dazu bösartig an den Nervensträngen.

Und da man nun schon inder ewigen Leere feststeckt, schieben die Kanadier mit „Everlasting Void“ einen Midtempohammer hinterher, der mit der Urgewalt eines Panzers alles niederwalzt, zwischendrin nimmt das Kampfgerät ordentlich Fahrt auf, verschiebt den Sound wieder weit in den Schwarzbereich.

Interessant. Eine Mischung aus Funeral Doom und Blast Beat- Death Metal, die keinerlei Gefangene macht. Das klingt teilweise wie BOLT THROWER mit halber Geschwindigkeit, dafür dann aber die Drums doppelt so schnell. Vielleicht noch ein bißchen INCANTATION hineingemischt, und das alles mit maximaler Düsternis versehen. Da fühlt man sich einerseits in der völligen trostlosen Leere gefangen, glaichzeitig aber eingekeilt in eine Phalanx metallischer Kampfroboter, die einem als einzige Wahl lassen: mitmarschieren oder untergehen. Und man fragt sich die ganze Zeit, was davon wohl erstrebenswerter ist.

Das Anhören von „Foreordained“ ist anstrengend, selbst wenn man dabei entspannt auf dem Sofa herumlümmelt. Der Gedanke, sich in einer Menschenmenge einsam, oder in völliger Leere eingeengt zu fühlen, drängt sich förmlich auf. Und wenn das Album durch ist, ist man platt. Entweder vom immensen Druck oder unendlicher Trostlosigkeit zermalmt.

Das dürfte nicht jedermanns Gusto sein, und auch ich bin froh, dieses Album bei Sonnenschein und halbwegs guter Laune zu rezensieren. Denn diese Dampfwalze ist in jeder Hinsicht bedrückend.

Anspieltipp: „Everlasting Void“


Bewertung: 7,4 von 10 Punkten


TRACKLIST:

01. Premonition
02. Primal Dread
03. Everlasting Void
04. Infomorph
05. Revival
06. For An Aeon




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