Jawollja!!! Endlich heult der Wolf wieder und die Gemeinde frohlockt über Album Nummer vier der Okkult-Rocker, welches neben dem bedeutungsschwangeren Titel „Blood of the saints“ gottlob (ups, darf ich das überhaupt sagen?) keine großartigen Neuerungen aufweist und dem geneigten Hörer exakt das bietet, für das Powerwolf stehen: Gradlinigen Power Metal mit Orchestralem Einschlag und einem mehr als fantastischen Atila Dorn, der mit seiner außergewöhnliche Stimme zu den Großen des Genres zählt. Doch reicht das erneut für ein tolles Album?
Die Antwort ist so einfach wie simpel: Ja, denn Powerwolf sind eben Powerwolf, scheißen auf gängige Trends und machen ihr eigenes Ding…und das hervorragend. Wenn stört da schon der ewig aus den Boxen triefende Pathos und die teils überschäumende Dramatik? Eben…nach der schon typischen, theatralischen Einleitung geht es gleich mit „Sanctified with dynamite“ urtypisch los. Ein augenzwinkernder Text, ein satter Song, super produziert. Klasse. Dem steht der mit einem fetten Chor ausgestattete „We drink your blood“, der treibende Rocker „Murder at midnight“, „All we need is blood“ (genialer Refrain) oder der folgende Midtempo Nackenbrecher „Dead boys don’t cry“ in Nichts nach. Welch grandiose Pfeile die Gebrüder Greywolf mit ihrem nicht minder genialen Kollegen von Helden und Organist Falk Maria Schlegel, dessen Können dem Sound die orchestrale Magie verleiht, im Köcher haben, zeigt die wohl zukünftige Livehymne „Son of a wolf“, welcher vermutlich nie wieder aus der Setlist wegzudenken sein wird. Die beiden folgenden Songs („Night of the werewolves“ und „Phantom of the funeral“) hingegen sind meine persönlichen Schwachpunkte auf dem ansonsten mit Perlen bestückten Rundling und plätscherten irgendwie etwas emotionslos an mir vorüber, wo hingegen „Die, die crucify“ ein erneutes Highlight des Albums darstellt. Den Abschluss bildet das sakrale und fast Opern-Anmutende „Ira sancti (When the saints are going wild)“, welches perfekt den Kreis dieses famosen Machwerkes beschließt.
Sollten die Wolfjungen ihren zweijährigen Rhythmus halten können, steht einem neuen Meisterwerk im Jahr 2013 nichts im Wege, welches dann den selbst auferlegten Standard halten und vielleicht noch ein wenig verbessern kann. Ich persönlich fand ja „Bible of the beast“ einen Hauch besser, was allerdings lediglich als Ansporn, weniger als Kritik zu verstehen ist, denn „Blood of the saints“ hat, gemessen an den heutigen Moody Standards, Bonität AAA+
Bewertung: 9 von 10
Trackliste:
01. Agnus dei (Intro)
02. Sanctified with dynamite
03. We drink your blood
04. Murder at midnight
05. All we need is blood
06. Dead boys don’t cry
07. Son of a wolf
08. Night of the werewolves
09. Phantom of the funeral
10. Die, die crucify
11. Ira sancti (When the saints are going wild)