Es gibt kaum eine andere Band in Deutschland die so sehr polariesiert wie die Saarländer von Powerwolf, die nun am heutigen Tage ihr nunmehr fünftes Album namens "Preachers of the night" auf die Gemeinde loslässt. Love it or hate it, ganz einfach, ein Zwischending gibt es bei dem Fünfer nicht, der erneut von Masken-Magierin Maja Storbeck hervorragend in Szene gesetzt wurde und frisch geschmickt zu neuen Schandtaten bereit ist. Ich finde jedenfalls die Diskusionen mit Jette immer wieder herrlich, die sich beim "Genuss" der wölfischen Hausmannskost dauerhaft dafür schämt, der englischen Sprache mächtig zu sein. Paaah! Alle keine Ahnung...
Herrlich mit den üblichen Orgeln untermalt gibt es 11 Songs, die mit dem bereits bekannten "Amen & attack" starten und der in meinen Augen mit der schwächste Song des Albums ist. Nun heißt "schwach" nicht gleich "schwach", denn selbst dieses Stück ist immer noch vielen anderen Bands meilenweit voraus, doch es gibt einfach andere Granaten, die in meinem Ohr mehr zünden als diese. Beispielsweise "Coleus sanctus", bei dem ich die Massen schon rhytmisch mitklatschen sehe, das herrlich groovende "Sacred & wild" mit dem tollen Refrain, meinen persönlichen Favoriten, das speedige "Cardinal sin" und natürlich das in Deutsch gehaltene "Kreuzfeuer", der zukünftig aus keinem Liveset der Wölfe wegzudenken sein wird. Richtig geil ist natürlich auf "Nochnoi dozor", welches scheinbar an den genialen Film "Wächter der Nacht" von Timur Bekmambetow angelegt ist, aber Näheres hoffentlich bald im anstehenden Interview. Das die Produktion aus den Studio Greywolf selbstverständlich mehr als amtlich drückt ist natürlich selbstverständlich und bedarf keiner weiteren Erklärung. Ganz ehrlich? Die Jungs von Napalm Records, der neuen Heimat von Powerwolf, müssten sich angesichts des sich anzubahnenden Erfolgs, schon jetzt die Hände reiben, denn "Preachers of the night" wird komplett durch die Decke gehen, daran besteht keinerlei Zweifel.
Klar ist eindeutig: Wer Powerwolf bierernst nimmt, hat ein großes Problem. Die Jungs machen definitiv gute Musik und Texte, die in geselliger Runde zu Gröhlattacken einladen und stoßen damit sicherlich einigen Puristen kräftig vor die gestählte Brust, doch der Erfolg gibt ihnen mehr als Recht und alles andere als eine hohe Chartpostion würde mich schwersten wundern. "Preachers of the night" ist ein bärenstarkes Album und wird dem Fünfer einen weiteren Schub nach vorne bringen, was ich ihnen mehr als gönne, denn ich kenne kaum eine andere Band, die live in Deutschland so sehr Arsch tritt wie die Jungs...gut...Accept vielleicht noch, aber ein Vergleich mit denen ist ja wohl mehr als Ritterschlag anzusehen, oder? Übrigens...ein Schelm der Böses bei der Nähe des Albumtitels an eine Band denkt, die ebenfalls geschmickt seit 40 Jahren über die Bühnen dieser Welt stapft...
Den Mond anheuelende 9,3 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Amen & attack
02. Secrets of the sacristy
03. Coleus sanctus
04. Sacred & wild
05. Kreuzfeuer
06. Cardinal sin
07. In the name of god (Deus vult)
08. Nochnoi dozor
09. Lust for blood
10. Extatum et oratum
11. Last of the living dead
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Preachers of the night (2013)