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PREDICTOR – …Thus Spoke Death (2021)
(7.473) Maik (7,6/10) Black Metal
Label: Iron Bonehead
VÖ: 12.11.2021
Stil: Black Metal
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Stellen wir uns mal vor, der Black Metal hätte sich in den letzten 25, 30 Jahren überhaupt nicht verändert und in mittlerweile recht viele Richtungen aufgespalten. Stellen wir uns weiter vor, wir wären noch so jung wie damals, als wir mit archaischen Waffenrepliken böse im Wald herumgestanden sind, schwarz die einzige Farbe war und umgedrehte Kreuze, Pentagramme und Teufelsfratzen fast jedes relevant zu nennede Plattencover zierten.
Das war bei Euch nicht so? Nun, dann dürfte das hier vorliegende Material wohl eher weniger etwas für Euch sein. Oder eben gerade. Als Lehrmaterial. Für alle anderen gibt es eine Zeitreise.
Das deutsche Schwarzmetall-Duo PREDICTOR hat sich eben diesen alten Zeiten gewidmet, und seinem letztjährigen Demo nun die erste EP nachgeschoben. Daß es sich hier keinesfalls um neuzeitliche Epigonen handelt, zeigt die Tatsache, daß am Schlagwerk der Cryptic Tormentor arbeitet, der mit UNGOD und deren Vorgängerband BAXAXAXA schon seine Footprints hinterlassen hat.
Das Altschulige beginnt schon mit dem ersten optischen Eindruck. Ein einfach schwarz-weiß gehaltenes Coverartwork und ein ebenso nach alten Zeiten müffelndes Bandlogo, welches zudem auch noch lesbar ist, und nicht in später ausufernden Orakelschnörkeln ausartet.
Musikalisch gibt es dann den zweiten traditionellen Leberhaken, denn sowohl Produktion als auch die Songs selbst sind sowas von Frühneunziger, und zerren unnachgiebig an den Trommelfellen. Vier eigene Songs sind auf dem Gerät, von denen zwei, das einleitende „Path To Megiddo“ und „Infernal Goat Squadron“, meinem persönlichen Favoriten auf der EP, schon auf dem Demo von 2020 zu hören waren. Außerdem geben PREDICTOR noch das BESATT- Cover „Ave Master Lucifer“ zum Besten.
Für glattpolierte Bombastmetaller dürfte das allerdings eher wenigers ein. Das hier ist Black Metal aus einer Zeit, als sich Protagonisten dieser Zunft noch nicht im Gothicshop, sondern im Baumarkt eingekleidet haben. Hier wird rauhester, unverhohlener und vor allem räudiger Black Metal dargeboten, der nicht schön ist, nicht schön sein will, sondern fett böse dem Gehörnten lärmende Huldigung zu erweisen gedenkt.
Gut, ob man in der heutigen soundverwöhnten Zeit noch damit groß punkten kann, ist zu bezweifeln, aber ich glaube kaum, daß dies die Absicht der beiden ist. Ich weiß aber, daß da draußen noch etliche Maniacs herumgeistern, die sich nach solcher Mucke sehnen. Wer auf frühe UNGOD, SAMAEL, MASACRE oder ähnliche Combos abgefahren ist und noch abfährt, sollte hier mal ein Ohr antackern.
Anspieltipp: „Infernal Goat Squadron“
Bewertung: 7,6 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Path To Megiddo
02. Black Altar
03. Vanquished Decay
04. Infernal Goat Squadron
05. Ave Master Lucifer (BESATT- Cover)