Widmen wir uns in diesen kalten Tagen nun einem absoluten Urgestein der deutschen Hard’n’Heavy Szene: Mat Sinner. Der Mann muss wahrlich Hummeln im Arsch haben, denn wie ist sonst diese Umtriebigkeit zu erklären, mit der sich der semmelblonde Basser momentan durch die Musiklandschaft wühlt? Erst ein wirklich gutes Sinner Album („One bullet left“), dann eine ausgiebige Tour mit „Rock meets classic“ und nun wie aus dem Nichts ein neues Primal Fear Langeisen, welches bereits das neunte seit dem Erstling 1998 bedeutet. Und um es gleich zu verraten, das Teil ist ein echter Kracher geworden!
Nicht nur die Hitdichte ist bemerkenswert, auch die gesangliche Leistung von Ralf Scheepers ist auf diesem neuen Studiowerk mehr als famos. So stark habe ich die Ausnahmestimme mit der fleischfarbenen Badekappe schon seit Ewigkeiten nicht mehr gehört. Richtig feinstes Filet, grandios! Die Gitarrenarbeit von Magnus Karlsson und Alex Beyrodt ist gigantisch, die Rhythmus Sektion Randy Black und eben Herr Sinner pumpt ohne Ende und die saufette Produktion tut ihr Übriges. Nun ist ja die musikalische Qualität eine Seite der Medaille, wie sind denn die Songs? Auch hier gibt sich das Quartett keinerlei Blöße und haut mal locker einen Ohrwurm nach dem anderen ins weite Rund. Schlechte Songs? Fehlanzeige. Vielmehr haben Primal fear diesmal richtige Evergreens am Start, die auch noch in zehn Jahren fröhlich mitgesummt werden können. Allein der Opener „Strike“, das ebenfalls im Midtempobereich angesiedelte „Unbreakable Part 2“ oder der Doublebass Trampler „And there was silence“ sind das Eintrittsgeld schon mehr als wert und werden durch die megageile Halbballade „Born again“, dem perfekten Rausschmeißer „Conviction“ oder dem fast schon Thash-lastigen „Marching again“ auch noch bestens unterstützt. Dennoch ist der unbedingte Anspieltip das überragende und über allem thronende „Metal nation“, bei dem wirklich Alles passt und sich die German Allstars so richtig in Fahrt spielen.
„Unbreakable“ ist das mit Abstand beste Primal fear Album überhaupt. Ein Fundus an tollen Melodien, mitreißenden Rhythmen und einem satten Sound, der einfach Spaß macht. Ralf Scheeper brilliert mit seinem Sangesorgan und wird sich mit Michi Kiske und dem bald erscheinenden Unisonic Debüt einen Zweikampf um „The „Metal“ Voice of germany“ liefern. Für mich ein saustarkes Teil, welches schon seit Tagen in Dauerrotation im Auto läuft. Glückwunsch!
Bewertung: powermetallische 9,0 von 10 Punkten
Trackliste: 01. Unbreakable Part 1 02. Strike 03. Give em hell 04. Bad guys wear black 05. And there was silence 06. Metal nation 07. Where angels die 08. Unbreakable Part 2 09. Marching again 10. Born again 11. Blaze of glory 12. Conviction