Label: Hostile Media
VÖ: März 2019
Stil: Death Metal
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Nein, ich habe Görlitz bislang noch nicht besuchen können, obwohl die Stadt ja ein wahres Kleinod sein soll. Bislang reichte es nur bis zum ehemaligen Görlitzer Bahnhof in Berlin, doch vielleicht wird das in naher Zukunft mal nachgeholt, denn Profanation machen mir meine Entscheidung mit ihrem fünften Album recht einfach, mal einen Abstecher dorthin zu machen.
Bevor das Massaker beginnt, gibt es mit einem richtig schön gezockten und mit ein paar spoken words versehendes Intro, welches sogleich in den ersten und zugleich Titeltrack mündet, welcher sofort die Marschrichtung vorgibt und mit schön klar erkennbaren Gitarren und einem infernalischen Gebrüll herrlich knackig an ganz alte Suffocation erinnert und dementsprechend bei mir das Sympathie Konto mit Punkten füllt. Das geht auch so weiter, denn „Seed of evil“ kann ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen, ist technisch mehr als anspruchsvoll, geht dennoch gut nach vorne und bietet eine Menge Kurzweil. Das Solo am Ende erinnert sehr schön an alte Deicide und kann mich ebenfalls gut abholen. Jawoll, so soll das sein, so kann es bleiben.
„Silent god“ lässt es anfangs ein wenig ruhiger und gesitteter angehen, bevor sich der Song ebenfalls in ein technisches Inferno verwandelt und seinem darauffolgenden Kollegen „Bloodbath in heaven“ in keiner Art und Weise in irgendetwas nachsteht. Überhaupt macht es tierisch Spaß, Frontmann Alex bei der Verrichtung seines Tagwerks zuzuhören, hat der Gute trotz kleiner Corpsegrinder-Anleihen durchaus ein recht hohes Widererkennungspotential. Hitpotential hat auf jeden Fall das etwas langsamer gehaltene „Der Gemütliche“, der gar nicht so gemütlich daherkommt, sondern vielmehr zum Mitmachen animiert. Überhaupt merkt man spätestens an dieser Stelle, dass Profanation fast gar nichts mehr von ihrer grindigen Vergangenheit innehaben, sich vielmehr auf ihr spielerisches Können verlassen und herrlich technisch anspruchsvollen Todesblei zocken, der dem internationalen Standard locker mithalten kann. Das beweist zwar das etwas eingängigere und semi abwechslungsreiche „Unholy brutality unleashed“ nicht ganz, doch kann das darauffolgende „The prophecy“ mit seinem fetten Corpse Einschlag die verlorenen Punkte zurückgewinnen.
„Butchers joy“ hingegen scheint eine Reminiszenz an alte Grindtage zu sein, hat aber leider nicht einmal ansatzweise die Klasse seiner Vorgänger und kann somit als einziger Ausfall bezeichnet werden, denn das abschließende und herrlich im Tempo variierende „A place to pray“ ist dann wieder ein lupenreiner, todesbleiernder Hassklumpen geworden, der ein wirklich großartiges Album würdig beschließt.
Sauber, fett und lupenrein produziert hauen Profanation ein richtig dickes Wurstbrot raus, welches sich nicht den Belag davon herunternehmen lässt. Es macht Spaß den Jungs bei der Arbeit zu lauschen und definitiv wird das Teil in 2019 noch so einige Runden in meiner Playlist drehen. Well done…
Bewertung: 8,7 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Intro
02. Into cascades of blood and burning soil
03. Seed of evil
04. Silent god
05. Bloodbath in heaven
06. Der Gemütliche
07. Unholy brutality unleashed
08. The prophecy
09. Butchers joy
10. A place to pray
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