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RAVEN – All Hell’s Breaking Loose (2023)
(8.440) Maik (8,5/10) Heavy Metal
Label: Silver Lining Music
VÖ: 30.06.2023
Stil: Heavy Metal
Auch das Urgestein RAVEN meldet sich mit einem neuen Album zurück, nachdem letztes Jahr mit einer Compilation schon mal ein kleiner Erinnerungsmarker gesetzt wurde. Das neue Album des Trios trägt den etwas einfallslosen Namen „All Hell’s Breaking Loose“. Einfallslos deshalb, weil ja auch DESTRUCTION schon mal einen ähnlich klingenden Albumtitel auf der Pfanne hatten, und außerdem erinnert es an die Lyrics des VENOM- Songs „Witching Hour“, und könnte als Kampfansage an die Band, die mit RAVEN ja früher eine herzliche Feindschaft verband. Doch egal.
RAVEN zocken auf dem neuen Album frisch und frei von der Leber weg, rotzig, dreckig und rabentypisch lärmig. So wie man die Band eben kennt. Flirrend krachiges Riffing, pumpender Rhythmus, Gitarrensoli, die wie rostige Geigenbögen die Synapsen bearbeiten und natürlich der Gesang, der zwischen aggressivem Knurren bis hin zu himmelhochschreienden Screams schwankt, und auch den ruhigen Passagen eine gewisse Abgefucktheit verleiht.
Je oller, je doller, könnte man hier auch sagen, denn die Gallagher- Brüder und der seit etwa fünf Jahren schlagzeugende Mike Heller scheinen in all den Jahren kein Moos angesetzt zu haben, und ziehen konsequent ihr Ding durch. Und das ist guter, klassischer Heavy Metal, der gern mal durch die Tür in Richtung Speed schielt.
Natürlich suhlt sich die Band in ihrer Komfortzone, und das ist auch gut so. Denn so kann man, wenn man Alben wie „All For One“ in seiner Favelist hat, dieses neue Album eigentlich blind kaufen. Denn nichts anderes als guten RAVEN Metal bekommt man hier serviert. Noch dazu ohne Spinnenweben und mit ordentlich Vortrieb. Und, wie man es von den drei Angy Birds gewöhnt ist, definitiv nicht glattgebügelt, sondern mit ordentlich Rotz am Backen.
So weit, so gut. Insgesamt hat mir beim ersten Durchhören „Metal City“ zwar etwas besser gefallen. Das soll aber „All Hell’s Breaking Loose“ keineswegs schmälern. Natürlich werden die RAVENschen Stilmittel, die ich oben schon erwähnte, bei jedem Song zum Einsatz gebracht, was die ersten beiden Hördurchgänge etwas zum Durchlauferhitzer machte. Aber mittlerweile höre ich das Ding zum achten mal, und es gefällt mir insgesamt gut, vor allem, weil hier eine Band am Start ist, die sich selbst immer treu geblieben ist, und sich einen Scheiß um moderne Trends geschert hat.
Anspieltipp: „Surf The Tsunami“ und „The Far Side“
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Medieval
02. Surf The Tsunami
03. Turn Of The Screw
04. All Hell’s Breaking Loose
05. The Far Side
06. Desperate Measures
07. Victory’s Call
08. Edge Of A Nightmare
09. Invasion
10. Go For The Gold