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RAZOR – Cycle of contempt (2022)

(7.974) Olaf (4,5/10) Thrash Metal


Label: Relapse Records
VÖ: 23.09.2022
Stil: Thrash metal

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Gepriesen sei der Gehörnte! Was hatte ich für Pelle, als ich erfuhr, dass die kanadischen Speedster von Razor nach einem Vierteljahrhundert Pause endlich ein neues Album veröffentlichen würden. Und auch die erste Single „Flames of hatred“ ging, trotz des immensen und unüberhörbaren Einsatzes eines elektronischen Freundes an den Drums, locker flockig ins Gebälk. Das konnte doch nur ein Kracher werden, oder?

Tja, nach mehrfachem Hören des mittlerweile neunten abendfüllenden Machwerks musste ich ernüchtert feststellen, dass man vielleicht eine Legende auch mal hätte ruhen lassen sollen, anstatt krampfhaft zu versuchen, noch den letzten Cent aus einer Kapelle herauszuquetschen, die mir in meiner Vergangenheit mehr als nur Freude bereitete. Alben wie „Custom killing“ oder gerade „Violent restitution“ sind Klassiker des Speed Metal, doch „Cycle of contempt“ ist der Beweis dafür, dass man einen Karren auch mit Gewalt an die Wand fahren kann.

Auch wenn das Riffing von Altmeister und Bandgründer Dave Carlo mir mitunter ein paar nostalgische Erinnerungen bescherte, so kann mir niemand ernsthaft glaubhaft machen, dass hier auch nur ein Takt von Drummer Rider Johnson eingespielt wurde. Vielmehr scheint der frühere Running Wild Kesselflicker Angelo Sasso ein neues Betätigungsfeld gefunden zu haben, bei dem er es ebenfalls schafft, die an sich hörbare Mucke komplett zu vernichten.

Der Sound ist ebenfalls viel zu dünn, passt sich dafür aber perfekt dem grauenhaften Roboter-Drums an, die mir irgendwann tierisch in den Ohren wehtaten. Manchmal kann man über solche Umstände aber auch das Mäntelchen des Schweigens decken, wenn zumindest das Songwriting diese Mankos ausmerzt, doch auch das ist hier nicht vorhanden. Was hat sich kanadische Legende nur dabei gedacht?

Für mich ist „Cycle of contempt“ bislang DIE Enttäuschung des Jahres, denn Razor schaffen es zu keinem Zeitpunkt, ihrem Legendenstatus und ihrer alten Musik gerecht zu werden. Vielmehr noch nervt die Scheibe so dermaßen, wie die Obsession meiner Holden, die in ihrer Homeoffice-Mittagspause immer „Shopping Queen“ gucken muss. Au Man, was für eine herbe, bittere und schmerzhafte Vernichtung einer Legende.


Bewertung: 4,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Flames of hatred
02. Jarboni
03. Off my meds
04. A bitter pill
05. Crossed
06. First rate hate
07. Cycle of contempt
08. Setup
09. Punch your face in
10. All fist fighting
11. darkness falls
12. King shit




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