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REAPER – The atonality of flesh (2021)
(6.914) Maik (7,5/10) Thrash/Speed Metal
Label: Iron Bonehead
VÖ: 05.03.2021
Stil: Thrash/Speed Metal
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Nachdem ich die letzten Tage größtenteils Melodic Metal, Progressivmucke und sinfonischen Kram zum Rezensieren hatte, war es an der Zeit, die Ohren etwas freizukloppen, da sich darin doch so langsam die ersten größeren Zuckerkristalle angesammelt hatten.
Passend zu diesem Vorhaben haben die schwedischen Krachmaten von REAPERmit „The Atonality Of Flesh“ das passende Steinmetzwerkzeug geliefert. Und scheinbar lag das auch in deren Absicht, denn was hier herausgekommen ist, kann man mit einem Wort beschreiben: Räudig. Und nicht räudig im Sinne von schlecht, sondern im Sinne von dreckig, bösartig und lärmig.
Man könnte den Eindruck bekommen, hier hätten VENOM, DARKTHRONE, NECROPHAGIA und GORGOROTH zusammen ein Bandprojekt gegründet, welches möglichst schnell und effektiv möglichst viele Gehörgänge veröden soll. Für Melodiefreunde und Anhänger schöngeistiger Musik empfiehlt sich der sofortige Griff zu Ohrentampons, denn sonst könnte es zu tsunamiartigen Lauschlappenblutungen kommen. Schön ist nämlich anders.
Hier ist Dreck noch Dreck, schwarz noch schwarz und Krach noch Krach. Und, obwohl die Band sowohl an Harmonien als auch an Innovation spart, und sich mehr oder weniger ungehemmt durch ihr Repertoire trümmert, ist der Krach doch auch irgendwie geil. Das ist so die Mucke, die man auf Drecksaufesten hört, besonders, wenn man schon diverse Absturzbeschleuniger über seine Leber hat fließen lassen.
Um dem Ganzen noch das Ei aufs Gesäß zu drücken, kommt die Trümmerplatte auch noch mit einer äußerst grottigen Produktion daher, die den Charme von frühneunziger Demokassetten ausströmt. Klar, dass dies wohl die ganzen neumodischen, barock gestylten Schwarzmetallsinfoniker zu Weinattacken treibt, weil ihnen derartiger Krach den aufgeschminkten Stuck von der Fresse hobelt, aber Lärmophile gibt es ja auch genug. Und wenngleich ich mir solchen Schepperkram nicht immer anhören kann, bin ich doch immer noch weit genug mit dem old school Schwarzmetall verwachsen, dass ich ab und an auch mal auf musikalischen Hochgenuss verzichten, und mir mit räudigem Krach den Frust aus der Birne hämmern möchte. Und dazu sind diese schwedischen Abriss Birnen auf jeden Fall gut. Nicht schön, aber geil.
Man könnte anmerken, mit einer klareren Produktion käme der Kram noch besser, aber das lag wohl nicht in der Absicht. REAPER wollten wohl so authentisch wie möglich wirken, und das ist ihnen in gewisser Weise auch gelungen.
Anspieltipp: „The Sweetness Of The Wound“ und „Raid The Heavens“
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Intro
02. Dogs of the crumbled firmament
03. The sweetness of the wound
04. Come nature, come cruelty, come death
05. Nightgaunts
06. Raid the heavens
07. Saturn devours
08. Architecture of the flame
09. Me, you and the juices of death
10. Thru with you
11. Rise Epimetheus
12. Piss, bliss and violence
13. Outro