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REBELLION – We Are The People (2021)

(7.228) Maik (8,4/10) Heavy Metal


Label: Massacre Records
VÖ: 23.07.2021

Stil: Heavy Metal

 

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Eine der Effekte, die ich hier bei ZO erlebe, ist der, dass ich dann doch immer mal wieder auf Bands gestoßen werde, die ich irgendwie die ganzen Jahre ignoriert habe. REBELLION ist eine von denen, und nun, nachdem die Band fast zwei Jahrzehnte auf dem Buckel hat, schwebt mir nun deren neuntes Studioalbum in die Lauschgeräte.

„We Are The People“ ist eine Art Konzept, die sich um das Thema Revolutionen und- vor allem- Krieg dreht. Und zwar im Zeitraum von der französischen Revolution bis zum zweiten Weltkrieg.

Nun scheint diese ganze Kriegsgeschichte mittlerweile etwas ausgelutscht, aber da es auf dieser Welt ja immer noch zuviele Leute gibt, die meinen, man löst Probleme damit, dass man sich gegenseitig umbringt, ist es meines Erachtens legitim, wenn man die Sache immer mal wieder aufs Tapet bringt.

Das Intro ist vom Text her eine Art Inhaltsverzeichnis des Albums. In Versatzstücken wird aus den Titeln und der Stimmung der folgenden Songs zitiert, bevor Signore Garibaldi und sein „Risorgimento“ den musikalischen Reigen eröffnet. Sogleich zeigen sich musikalische Parallelen zu GRAVE DIGGER, was auch wenig verwundert, denn Uwe Lulis, der sowohl mal bei REBELLION als auch bei GRAVE DIGGER gespielt hat, hat hier den Platz an den Reglern übernommen.

Zudem hat auch Sänger Michael Seifert einen ziemlichen Boltendahl- Touch, vielleicht etwas tiefer und thrashiger - er hat sozusagen eine Spur Tom Angelripper integriert.

Das gibt den Songs schon allein eine gewisse Heavyness, welche instrumental teilweise sogar verstärkt wird. Das kommt vor allem bei „Gods Of War“ zum Tragen, welches riffingmäßig keiner Thrashband zum Nachteil gereichen würde, und zu Beginn des letzten Drittels sogar Death Metal Reminiszenzen aufbaut. Fettes Riff!

Bei „Verdun“ hatte ich zuerst den Eindruck, ich habe jetzt das falsche Soundfile angewählt, denn REBELLION verwenden hier dasselbe Sprachsample vom deutschen Kaiser „An das deutsche Volk“, welches auch KANONENFIEBER verwendet hatten. Das scheint ein wenig unglücklich, weil beide Alben im selben Jahr herauskamen, aber solche Zufälle gibt es eben.

Das Verwenden anderer Sprachen ist ja immer ganz nett, allerdings sollte man innerhalb einer Phrase doch bei einer Sprache bleiben. Bei „Vaterland“ sind die deutschen Textteile passend, allerdings finde ich im Song „Sweet Dreams“, der sich um die Napoleonkriege dreht, die Phrase „Je Suis The Kaiser“ schon etwas schräg. Da treffen sich drei Sprachen in einem Satz, und das verleiht der Sache eine Art unangebrachte Komik.

Den Abschluß bildet der Titelsong. „Wir sind das Volk“. Ja, gut. Okay. Wir, also die Mehrheit, hätten durchaus die Power, den Kriegstreibern das Handwerk zumlegen, aber wird es je dazu kommen?

Sind es nicht immer die Massen, die, die alle Last und das Leid des Krieges tragen, nicht auch immer die, die sich blind und denkfaul in jeden von kriegstreiberischen Rattenfängern propagierten Konflikt treiben lassen? Ja, fanatisch sogar, mit lachendem Antlitz in die Schlacht ziehen? „Wollt Ihr den Totalen Krieg?“, und alles schrie Sieg Heil!

Aber genug des Moralisierens.

Was REBELLION hier abgeliefert hat, ist kerniger teutonischer Metal, der zwar hart am Kurs von GRAVE DIGGER segelt, allerdings durch den roheren Gesang und teilweise durch härteres Riffing einen etwas schrofferen Segeltörn hinlegt. Auf Dramatik und Abwechslung muß man auch nicht verzichten, somit ist eigentlich alles im grünen Bereich.

Anspieltipp: „“Risorgimento (Tear Down The Walls“ und „Gods Of War“


Bewertung: 8,4 von 10 Punkten


Tracklist:
01. Voices Of War
02. Risorgimento (Tear Down The Walls)
03. Liberté, Egalité, Fraternité
04. Sweet Dreams
05. Vaterland
06. Verdun
07. Ashes To Light
08. Gods Of War
09. Shoa (It Could Have Been Me)
10. World War II
11. All In Ruins
12. We Are The People





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